Willenskraft und Intelligenz zeigen Wirkung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
juma Avatar

Von

Das Buch beginnt am 11. Februar 1933, die Familie Mann im Aufbruch, noch ist nur eine Thomas Mann'sche Vortragsreise nach Amsterdam und der Urlaub in Arosa geplant. Doch am Horizont flammt es schon, als Leser weiß man genau, was bevorsteht. Heinrich Mann macht den Anfang und emigriert nach Frankreich, Sanary sein Ziel. Dass sich später dort die ganze Familie treffen wird, ahnt auch er noch nicht.
Florian Illies' Roman ist noch ein i-Tüpfelchen auf den in diesem Jubiläumsjahr erschienenen Thomas-Mann-Büchern. Natürlich habe ich nicht alle gelesen, aber einige sind mir noch in Erinnerung, so z. B. "Thomas Mann macht Ferien" von Kerstin Holzer, der zweite Mann-Krimi "Unheimliche Gesellschaft" von Tilo Eckardt oder "Mit Thomas Mann am Meer", einer Zusammenstellung von Mann-Texten von Ulrich Tukur. Es wäre ein riesiger Stapel Bücher, würde man alles zusammentragen, was zum 150. Geburtstag und zum 70. Todestag geschrieben und gedruckt wurde.
Der Unterschied von Illies Buch liegt nicht so sehr in den vielleicht neuen Erkenntnissen und vielen Details, er liegt aus meiner Sicht in seinem unnachahmlichen Schreibstil, der mit der deutschen Sprache jongliert und alles mit feiner Ironie und der Beobachtungsgabe eines Schriftstellers krönt. So ist denn dieses Buch ganz anders als all die anderen und verlockt mich sehr zum Weiterlesen, in meiner Vorstellung geht es recht lebhaft zu am Strand von Sanary und auch hinter den Kulissen. Die Leseprobe scheint mir auch für ein Hörbuch bestens geeignet. Ich lasse mich also überraschen.