Ein Sommer der Familie Mann

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frauatze Avatar

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Als begeisterter Florian-Illies-Fan habe ich mich riesig auf das neue Buch gefreut.
Mit Thomas Mann verband ich bislang nur dröge Schullektüre, die ich kaum verstanden habe. Umso gespannter ist war ich, ob der Schriftsteller mir mun näher sein könnte.
Illies schafft es, das Leben der Manns plastisch vor Augen zu führen, was sie nach der Flucht aus Deutschland im herrlich Süden Frankreichs einen Sommer lang verbringen. Sein Stil ist manchmal lakonisch, immer wortgewandt und voller Sprachwitz. Die Tagebuchaufzeichnungen von vielen Manns und anderen Exilanten (Brecht, Feuchtwanger, Zweig) hat er akribisch studiert und flechtet sie passend ein, das ist schon beeindruckend.
Es bleibt für mich ein Gefühl, die Familie Mann ein wenig besser kennengelernt zu haben. Trotzdem bleibt ein Stück Distanz aufgrund der „verstörenden Kältekammer“ dieser Familie.