Ein Sommer der Familie Mann im französischen Exil
        Eine Äußerung aus dem Zusammenhang gerissen und der berühmte Dichter und Nobelpreisträger Thomas Mann ist im Nazi-Deutschland nicht mehr willkommen. Weder Reichtum noch Ansehen retten ihn vor der Ächtung. Widerwillig verlässt er Deutschland, lebt zuerst in der Schweiz und danach verbringt er einen Sommer in Sanary, einem kleinen Küstenort Frankreichs. Mit dabei ist seine Familie, seine Frau und meist auch seine sechs Kinder. Auch anderer Dichter und Künstler teilen sein Schicksal und es kommt zu einer Art Gemeinschaft in dem kleinen Ort.
Der Autor hat hier die Erlebnisse eines Sommers aus den Tagebucheinträgen verschiedener Personen zusammengefasst. Sowohl schrieb Thomas Mann selbst, als auch sein Bruder und seine Kinder, aber auch andere Personen, die eine Zeit lang Weggefährten des Dichters waren. Der Erzählstil ist distanziert, eher kühl gehalten und manchmal ein wenig ironisch. Es gibt keine durchgehende Handlung, es sind vielmehr aneinandergereihte Szenen und Erlebnisse, sowohl von den Mitgliedern der Familie Mann, aber auch von anderen Persönlichkeiten. So werden Aldous Huxley, Lion Feuchtwanger, Eva Herrmann, Arnold Zweig, Paul Valery und andere genannt, teilweise erhält man ebenfalls einen (kurzen) Einblick in deren Leben. Für mich war es teilweise mühsam, das Buch zu lesen, der Autor springt in der Perspektive, vieles wird nur angerissen. Als Beispiel möchte ich hier einen Hund erwähnen, der aus einem Flugzeug geworfen direkt neben Aldous Huxleys Geliebter landet. Eine Aufklärung, wer das getan haben könnte und ob damit ein bestimmtes Ziel verfolgt wurde, bleibt aus.
Bei einigen Szenen fragte ich mich, warum sie erwähnenswert waren, beispielsweise wenn Golo Mann ausnahmsweise nicht mit der Familie früh zu Bett geht, sondern lieber den Sonnenuntergang betrachtet. Denn es kam nichts Aufregendes, außer, dass »gegen 21 Uhr taucht der Sonnenball am fernen Horizont feurig in das Wasser ein ...«
Die Beziehungen untereinander werden ausgebreitet, alle Männer hatten Geliebte, weibliche und/oder männliche.
Das Bild, das hier von Thomas Mann gezeichnet wird, ist kein sympathisches. Er bedauert sein Schicksal, ist lange Zeit unschlüssig, welche Stellung er zum Deutschland der Nazi-Zeit einnehmen soll, und behandelt seine Kinder nicht gleich – hat Lieblingskinder und »Schwarze Schafe«. Von der Familie wurde er »Zauberer« genannt, das zeigt, dass er vermutlich manchmal weltfremd war. Bewundernswert fand ich seine Frau Katia, die felsenfest hinter ihm stand.
Es ist keine Lektüre, die man mal so zwischendurch lesen kann, empfehlen kann ich es auf jeden Fall Thomas Mann-Fans.
    Der Autor hat hier die Erlebnisse eines Sommers aus den Tagebucheinträgen verschiedener Personen zusammengefasst. Sowohl schrieb Thomas Mann selbst, als auch sein Bruder und seine Kinder, aber auch andere Personen, die eine Zeit lang Weggefährten des Dichters waren. Der Erzählstil ist distanziert, eher kühl gehalten und manchmal ein wenig ironisch. Es gibt keine durchgehende Handlung, es sind vielmehr aneinandergereihte Szenen und Erlebnisse, sowohl von den Mitgliedern der Familie Mann, aber auch von anderen Persönlichkeiten. So werden Aldous Huxley, Lion Feuchtwanger, Eva Herrmann, Arnold Zweig, Paul Valery und andere genannt, teilweise erhält man ebenfalls einen (kurzen) Einblick in deren Leben. Für mich war es teilweise mühsam, das Buch zu lesen, der Autor springt in der Perspektive, vieles wird nur angerissen. Als Beispiel möchte ich hier einen Hund erwähnen, der aus einem Flugzeug geworfen direkt neben Aldous Huxleys Geliebter landet. Eine Aufklärung, wer das getan haben könnte und ob damit ein bestimmtes Ziel verfolgt wurde, bleibt aus.
Bei einigen Szenen fragte ich mich, warum sie erwähnenswert waren, beispielsweise wenn Golo Mann ausnahmsweise nicht mit der Familie früh zu Bett geht, sondern lieber den Sonnenuntergang betrachtet. Denn es kam nichts Aufregendes, außer, dass »gegen 21 Uhr taucht der Sonnenball am fernen Horizont feurig in das Wasser ein ...«
Die Beziehungen untereinander werden ausgebreitet, alle Männer hatten Geliebte, weibliche und/oder männliche.
Das Bild, das hier von Thomas Mann gezeichnet wird, ist kein sympathisches. Er bedauert sein Schicksal, ist lange Zeit unschlüssig, welche Stellung er zum Deutschland der Nazi-Zeit einnehmen soll, und behandelt seine Kinder nicht gleich – hat Lieblingskinder und »Schwarze Schafe«. Von der Familie wurde er »Zauberer« genannt, das zeigt, dass er vermutlich manchmal weltfremd war. Bewundernswert fand ich seine Frau Katia, die felsenfest hinter ihm stand.
Es ist keine Lektüre, die man mal so zwischendurch lesen kann, empfehlen kann ich es auf jeden Fall Thomas Mann-Fans.
