Herrlich!

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elenanett Avatar

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Florian Illies hat mit Wenn die Sonne untergeht ein wunderbar lebendiges Buch geschrieben. Es führt uns nach Frankreich im Jahr 1933, wo die Familie Mann – der große Dichter Thomas Mann, seine Frau Katia und ihre sechs Kinder – Zuflucht sucht.
Illies beschreibt diesen besonderen Sommer mit einer bildhaften, oft ironischen Sprache, die das Familienleben der Manns auf unterhaltsame Weise zum Leben erweckt. Man spürt in jeder Szene sowohl die drakonische Strenge, die Thomas Mann von seinen Kindern verlangt („Ruhe!“), als auch den trotzigen Eigensinn und die strahlende Eigenwilligkeit dieser außergewöhnlichen Kinder, die alle auf ihre Weise nach Anerkennung und einem Platz im Leben suchen – und dabei auch um die Zuneigung ihres berühmten Vaters wetteifern.
Das Buch ist keine trockene Biografie, sondern ein lebendiges Porträt einer Familie, die zwischen Genialität und Chaos, Disziplin und Sehnsucht schwankt. Illies gelingt es, das Tragikomische dieses Familienlebens mit feinem Humor und liebevoller Distanz zu zeigen.
Für mich war Wenn die Sonne untergeht ein reines Vergnügen. Ich habe jedes Wort genossen – wegen der Sprache, der Atmosphäre und der warmherzigen Ironie, mit der Illies seine Figuren betrachtet. Ein Buch, das man nicht nur liest, sondern erlebt. Danke dafür !