Sehr detailliert geschrieben

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In seinem neuesten Buch widmet sich Florian Illies der Familie Mann. Der Autor hat sich das Jahr 1933 herausgegriffen, in dem sich auch für die Familie des berühmten Schriftstellers Thomas Mann alles verändert. Am 11. Februar bricht Thomas Mann mit seiner Frau zu einer Vortragsreise ins Ausland auf, ohne zu ahnen, dass er sein Haus in München nie wieder betreten wird.
Sehr ausführlich und gut recherchiert schildert der Autor diese Zeit. Sein Blick richtet sich jedoch nicht nur auf die Familie Mann, sondern auch auf die Daheimgebliebenen in München. So sind seine Schwiegereltern beispielsweise Juden und haben unter den Repressalien der Nationalsozialisten noch stärker zu leiden, wollen dies jedoch anfangs nicht wahrhaben. Auch begegnet Thomas Mann im Exil zahlreichen Schriftstellerkollegen.
Wer bereits andere Bücher von Florian Illies gelesen hat, wird auch in diesem Werk den unverwechselbaren Stil des Autors wiederfinden. Einfühlsam und detailreich zeichnet er die ersten Monate der Manns im Exil nach. Manchmal wiederholen sich die Schilderungen etwas, doch spiegelt das wohl auch den Alltag der Familie Mann in jener Zeit wider.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, auch wenn ich manche Seiten gegen Ende nur überflogen habe, da dort nicht mehr viel Neues geschah. Wer den Stil des Autors schätzt, wird auch mit diesem Buch bestens unterhalten sein.