Thomas Mann im Exil
worum geht es:
Es ist das Jahr 1933 und Thomas Mann befindet sich gerade auf Lesereise mit Gattin Katia, als er eine Warnung aus der Heimat erhält. Seine Kinder Edith und Klaus bitten die Eltern, unbedingt Deutschland fern zu bleiben und tatsächlich ergreifen die Nazis kurz darauf die Macht. Die Familie inklusive sämtlicher Kinder und Bruder Heinrich Mann fliehen ins Exil nach Südfrankreich. Von dieser Zeit von Februar bis September 1933 handelt die Biographie von Thomas Mann, seiner Familie und dem Umgang mit Entwurzelung und Vertriebensein.
Mein Leseeindruck:
Ich wusste ehrlich gesagt nicht viel von Thomas Mann außer seinem Geburtsort und seinen Werken. Dass er homosexuell war, hatte ich auch schon irgendwo gelesen. Dass er aber verheiratet war und sechs Kinder bekommen hat um seine Vorlieben nach Außen zu maskieren, war mir nicht bekannt. Auch nicht, das er die offene Homosexualität einem Teil seiner Kinder zugebilligt hat.
Die Manns sind eine interessante Familie, die sich in kein Schema pressen lassen. Thomas, von seinen Angehörigen als "der Zauberer " betitelt, hatte Lieblingskinder, besonders Tochter Elisabeth war sein ein und alles. Die ungeliebten Kinder hat er es deutlich spüren lassen, so dass diese noch bis ins Erwachsenalter um seine Gunst kämpfen. Diesen Kindern hat Florian Illies hier ein kleines Denkmal gesetzt. Immer wieder weist er darauf hin, dass Sohn Golo Gelder und literarischen Manuskripte des Vaters ins Exil transferiert hat. Ohne Dank und ohne Anerkennung. Tochter Monika wurde generell übersehen, Michael Mann geigte um sein Leben um den Übervater zu beeindrucken und der sensible und drogenabhängige Klaus Mann steht im Schatten des Vaters, literarisch und persönlich.
Florian Illies schreibt mit humorvoller aber spitzer Feder über Thomas Mann, der große Nobelpreisträger, der im Exil beleidigt und ungesehen ist und keine klare Stellung gegen den Nationalsozialismus in Deutschland bezieht. So richtig kann sich Mann mit der neuen Situation nicht anfreunden und trauert dem alten Deutschland hinterher. Allerdings ist die Sprache auch das Fundament eines Schriftstellers. Es ist verständlich, dass Thomas ins Straucheln geraten ist, während Bruder Heinrich einfach weiter macht.
Ich mochte diese Biographie, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, sehr. Ich kann mir vorstellen, wie Florian Illies, der sehr gut anhand Briefe, Tagebucheinträgen und weiterer Dokumente recherchiert hat, insgeheim Freude empfunden hat, dem großen Meister neben der Würdigung auch ein paar kleine Seitenhiebe zu verpassen. Daher hat mir das Lesen aus sehr viel Spaß gemacht!
Es ist das Jahr 1933 und Thomas Mann befindet sich gerade auf Lesereise mit Gattin Katia, als er eine Warnung aus der Heimat erhält. Seine Kinder Edith und Klaus bitten die Eltern, unbedingt Deutschland fern zu bleiben und tatsächlich ergreifen die Nazis kurz darauf die Macht. Die Familie inklusive sämtlicher Kinder und Bruder Heinrich Mann fliehen ins Exil nach Südfrankreich. Von dieser Zeit von Februar bis September 1933 handelt die Biographie von Thomas Mann, seiner Familie und dem Umgang mit Entwurzelung und Vertriebensein.
Mein Leseeindruck:
Ich wusste ehrlich gesagt nicht viel von Thomas Mann außer seinem Geburtsort und seinen Werken. Dass er homosexuell war, hatte ich auch schon irgendwo gelesen. Dass er aber verheiratet war und sechs Kinder bekommen hat um seine Vorlieben nach Außen zu maskieren, war mir nicht bekannt. Auch nicht, das er die offene Homosexualität einem Teil seiner Kinder zugebilligt hat.
Die Manns sind eine interessante Familie, die sich in kein Schema pressen lassen. Thomas, von seinen Angehörigen als "der Zauberer " betitelt, hatte Lieblingskinder, besonders Tochter Elisabeth war sein ein und alles. Die ungeliebten Kinder hat er es deutlich spüren lassen, so dass diese noch bis ins Erwachsenalter um seine Gunst kämpfen. Diesen Kindern hat Florian Illies hier ein kleines Denkmal gesetzt. Immer wieder weist er darauf hin, dass Sohn Golo Gelder und literarischen Manuskripte des Vaters ins Exil transferiert hat. Ohne Dank und ohne Anerkennung. Tochter Monika wurde generell übersehen, Michael Mann geigte um sein Leben um den Übervater zu beeindrucken und der sensible und drogenabhängige Klaus Mann steht im Schatten des Vaters, literarisch und persönlich.
Florian Illies schreibt mit humorvoller aber spitzer Feder über Thomas Mann, der große Nobelpreisträger, der im Exil beleidigt und ungesehen ist und keine klare Stellung gegen den Nationalsozialismus in Deutschland bezieht. So richtig kann sich Mann mit der neuen Situation nicht anfreunden und trauert dem alten Deutschland hinterher. Allerdings ist die Sprache auch das Fundament eines Schriftstellers. Es ist verständlich, dass Thomas ins Straucheln geraten ist, während Bruder Heinrich einfach weiter macht.
Ich mochte diese Biographie, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, sehr. Ich kann mir vorstellen, wie Florian Illies, der sehr gut anhand Briefe, Tagebucheinträgen und weiterer Dokumente recherchiert hat, insgeheim Freude empfunden hat, dem großen Meister neben der Würdigung auch ein paar kleine Seitenhiebe zu verpassen. Daher hat mir das Lesen aus sehr viel Spaß gemacht!