Ein anrührender Roman
Anne Sterns Roman hat mich wirklich berührt und ist eine klare Empfehlung als Sommerlektüre. Wer aber nicht grüblerisch veranlagt ist und selbstbewusst im Hier und Jetzt lebt, für den mag das Gedankenkarussell der Protagonistinnen zu viel Platz einnehmen. Im Roman kreuzt sich der Weg zweier Frauen, welche sich beide nicht als sonderlich selbstwirksam einschätzen und anfangs eine wenig optimistische Lebenseinstellung besitzen. Eine Protagonistin ist Lisa, Ende 30, Musiklehrerin und alleinerziehende Mutter, die zum ersten Mal seit Jahren drei Wochen Sommerferien ohne ihren sechsjährigen Sohn verbringt. Sie ist geprägt von einer als bedrückend wahrgenommenen Kindheit, hervorgerufen durch eine dominante Mutter, deren Erwartungen die Tochter nie gerecht werden konnte, was sie sehr unsicher auftreten lässt. Ist Kümmern gleichzusetzen mit Lieben? Diese Frage stellt man sich unwillkürlich.
Bei einer Fahrt zu einem Geigenbauer im Freiburger Umland lernt sie die 55-jährige Obstbäuerin Ute kennen. Ute fühlt sich in einer Sackgasse. Ihr Leben hat sie der Aufrechterhaltung des elterlichen Bauernhofes untergeordnet. Nun steht sie kurz vor einer schwierigen medizinischen Diagnose, ihre Zukunft und die ihres Vaters, einem gelernten Geigenbauer, ist ungewiss. In der Begegnung erfahren die beiden Frauen, welche Stärke eigentlich in ihnen wohnt.
Darüber hinaus gibt es einen weiteren Handlungsstrang, denn hinter Lisas Geige, ein Familienerbstück, die sie dem Geigenbauer zur Reparatur überlässt, verbirgt sich ein Geheimnis, welches bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurückreicht.
Obwohl beide Frauen in ihren Erzähleinheiten oft mit ihrer Vergangenheit hadern, empfand ich das Anhören nicht anstrengend oder ermüdend. Denn vieles ist das Produkt einer konservativ und patriarchalisch geprägten Gesellschaft. Zudem verfällt die Sprecherin Jana Kozewa nie in einen Jammerton, sondern wirkt frisch und klar. Das Buchcover erinnert mich in der Darstellung eher an einen Roman, der in den 60er Jahren spielt, tatsächlich spielt er aber in der aktuellen Zeit.
Bei einer Fahrt zu einem Geigenbauer im Freiburger Umland lernt sie die 55-jährige Obstbäuerin Ute kennen. Ute fühlt sich in einer Sackgasse. Ihr Leben hat sie der Aufrechterhaltung des elterlichen Bauernhofes untergeordnet. Nun steht sie kurz vor einer schwierigen medizinischen Diagnose, ihre Zukunft und die ihres Vaters, einem gelernten Geigenbauer, ist ungewiss. In der Begegnung erfahren die beiden Frauen, welche Stärke eigentlich in ihnen wohnt.
Darüber hinaus gibt es einen weiteren Handlungsstrang, denn hinter Lisas Geige, ein Familienerbstück, die sie dem Geigenbauer zur Reparatur überlässt, verbirgt sich ein Geheimnis, welches bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurückreicht.
Obwohl beide Frauen in ihren Erzähleinheiten oft mit ihrer Vergangenheit hadern, empfand ich das Anhören nicht anstrengend oder ermüdend. Denn vieles ist das Produkt einer konservativ und patriarchalisch geprägten Gesellschaft. Zudem verfällt die Sprecherin Jana Kozewa nie in einen Jammerton, sondern wirkt frisch und klar. Das Buchcover erinnert mich in der Darstellung eher an einen Roman, der in den 60er Jahren spielt, tatsächlich spielt er aber in der aktuellen Zeit.