Lisa ist alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes und Lehrerin. Sie ist gefangen in ihren Pflichten und Aufgaben, dem Alltag, der ihr täglich viel abverlangt, sodass sie sich und ihre Identität außerhalb ihrer Mutterrolle kaum mehr wahrnimmt. Doch dann ergibt sich die Gelegenheit auf Zeit nur für sich, da ihr Sohn mit seinem Vater für drei Wochen nach Polen fährt. Und dann nimmt die Geschichte Fahrt auf. Lisa erlebt in dieser Zeit so viel, macht neue Bekanntschaften, setzt sich mit ihrer Mutter auseinander und stößt auf ein dunkles Familiengeheimnis. Der Sprachstil gefällt mir sehr. Ebenso sehr mag ich die unvorhergesehenen Wendungen, durch die der Roman spannend und interessant wird. Lisa als Hauptfigur gefiel mir auch sehr. Sie ist stimmig und authentisch. Ein wunderschöner Roman voller Leichtigkeit, bei dem man aber trotzdem nicht auf Tiefgang verzichten muss.
Der Roman "Wenn die Tage länger werden" von Anne Stern
Der Roman "Wenn die Tage länger werden" von Anne Stern