Unterhaltsamer Roman im digitalen Nachrichtenstil

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chaosbaerchen Avatar

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„Wenn du das hier liest“ ist der Debütroman von Mary Adkins.

Es geht um Iris Massey, eine junge Frau von Anfang 30, die die Diagnose Lungenkrebs erhält. Man gibt ihr noch ein halbes Jahr, da der Krebs sehr aggressiv ist. Um mit dieser Aussicht fertig zu werden, bloggt Iris fortan auf einer Seite für Totkranke.
Nach ihrem Tod findet man das Manuskript mit ihren Blogeinträgen ausgedruckt auf ihrem Schreibtisch mit der Bitte an ihren Chef Smith, es zu veröffentlichen. Dieser wendet sich daraufhin an Iris ältere Schwester Jade, die aber gegen die Veröffentlichung ist, ohne den Blog überhaupt gelesen zu haben. Jade und Smith kommen sich näher und Carl, Smith neuer Assistent und Iris Nachfolger, mischt sich auf seine ganz spezielle Weise ebenfalls ein. Lassen sich die verschiedenen Interessen unter einen Hut und das Ganze zu einem guten Ende bringen?

Der Schreibstil in diesem Roman ist sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Mails, Kurznachrichten und mitunter bebilderte Blogeinträge wechseln sich stetig ab und zwei Zeitstränge (Vergangenheit und Gegenwart) mischen sich. Durch den Wechsel der Form ist der Roman sehr kurzweilig und unterhaltsam. Allerdings geht dadurch inhaltlich auch viel verloren und bleibt dem Leser überlassen. Der Assistent Carl sorgt in jedem Fall für den nötigen Witz und nimmt viel weg von der Traurigkeit und der Dramatik des Grundthemas. Wenn man das Buch zuklappt, fragt man sich, um was es eigentlich hauptsächlich ging, wer der Protagonist der Geschichte ist, und was man mitnehmen möchte und kann.

Mein Eindruck ist, dass die Hauptaussage nicht klar formuliert wurde. Das ist schade, denn die Geschichte hat vom Ansatz her sehr viel Potential.

Dennoch fand ich das Buch lesenswert. Es hat mich gut unterhalten und mehr habe ich nicht erwartet.