Ungewöhnlich nicht nur im Titel

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aitutaki Avatar

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Die Leseprobe hat mich sofort gepackt – nicht nur wegen des ungewöhnlichen Titels, sondern vor allem wegen der Sprache: Klar, lakonisch, dabei poetisch und voller feiner Zwischentöne. Anna Maschik schreibt mit einer ganz eigenen Stimme, die gleichzeitig nüchtern und magisch wirkt. Ihre Sätze sind präzise, manchmal fast spröde, aber sie tragen eine grosse emotionale Tiefe in sich.

Die Geschichte rund um Alma, die als Urenkelin das letzte Glied einer langen Familienkette ist, entfaltet sich wie ein Mosaik aus Erinnerungen, Schweigen und kleinen Gesten. Schon in der Leseprobe wird deutlich: Hier geht es um mehr als nur eine Familiengeschichte – es geht um Identität, Herkunft und das Weitertragen von Prägungen über Generationen hinweg.

Besonders gefallen hat mir die Mischung aus skurrilen Bildern (wie dem Schlaf des Grossonkels oder der Ziegel-stehlenden Grossmutter) und der tiefen Ernsthaftigkeit, mit der das Leben auf dem Land, familiäre Rollen und das Schweigen zwischen den Zeilen beschrieben werden.

Insgesamt: Eine eindrucksvolle, ungewöhnliche Leseprobe, die Lust auf mehr macht – sprachlich stark, inhaltlich vielschichtig und atmosphärisch dicht.