Fragmentarische Familiengeschichte über vier Generationen
        „Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten” von Anna Maschik erzählt die Geschichte einer Familie über vier Generationen – von der Urgroßmutter bis zur Urenkelin – in kurzen, fragmentarischen Episoden. Es geht tief ans Eingemachte: Geburten, blutige Schlachtungen, Sterben – ein sehr körperliches Buch, das die Familie wie auf einem Operations- oder Seziertisch aufschneidet. Kein warmer Familienroman, in dem man den Figuren nahekommt; ich konnte keine echte Bindung zu ihnen aufbauen.
Ein Element, das mich sehr angesprochen hat, sind die Szenen, in denen Verstorbene die Sterbenden abholen – das liegt nah an meiner Spiritualität und erinnert an überlieferte Nahtodeserfahrungen. Diese Momente bringen einen feinen, mystischen Ton in die sonst eher kühle, analytische Erzählweise.
Irritiert haben mich dagegen die surreal überzeichneten Elemente, die für mich zu plakativ und abgehoben wirken. Ebenso die 1:1-Spiegelungen von Eltern-Kind-Mustern: Es fühlt sich an, als würde die Autorin mit dem Finger auf die Figuren zeigen – „Schau her, sie wiederholen exakt das Verhalten ihrer Eltern!“ – das brauche ich in dieser Deutlichkeit nicht. Dadurch wirken manche Passagen zu konstruiert und verlieren für mich an Tiefe.
Insgesamt ist das Buch literarisch ambitioniert, intensiv und bildstark. Wer eine experimentelle, ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte mag, wird fasziniert sein. Wer subtilere, psychologisch feinere Darstellungen und emotionale Nähe zu den Figuren sucht, könnte – wie ich – zwiegespalten bleiben.
    Ein Element, das mich sehr angesprochen hat, sind die Szenen, in denen Verstorbene die Sterbenden abholen – das liegt nah an meiner Spiritualität und erinnert an überlieferte Nahtodeserfahrungen. Diese Momente bringen einen feinen, mystischen Ton in die sonst eher kühle, analytische Erzählweise.
Irritiert haben mich dagegen die surreal überzeichneten Elemente, die für mich zu plakativ und abgehoben wirken. Ebenso die 1:1-Spiegelungen von Eltern-Kind-Mustern: Es fühlt sich an, als würde die Autorin mit dem Finger auf die Figuren zeigen – „Schau her, sie wiederholen exakt das Verhalten ihrer Eltern!“ – das brauche ich in dieser Deutlichkeit nicht. Dadurch wirken manche Passagen zu konstruiert und verlieren für mich an Tiefe.
Insgesamt ist das Buch literarisch ambitioniert, intensiv und bildstark. Wer eine experimentelle, ungewöhnlich erzählte Familiengeschichte mag, wird fasziniert sein. Wer subtilere, psychologisch feinere Darstellungen und emotionale Nähe zu den Figuren sucht, könnte – wie ich – zwiegespalten bleiben.
