Poetische Familienchronik mit magischem Realismus
Anna Maschiks Debüt erzählt in knappen, eindringlichen Szenen die Geschichte einer norddeutschen Familie über mehrere Generationen – von heimlich geschlachteten Schafen bis zu Großonkeln, die fünfzehn Jahre schlafen. Die Urenkelin Alma sammelt Bruchstücke von Erinnerungen, in denen Magie und Realität ineinanderfließen. Maschiks Sprache ist lakonisch, poetisch und voll leuchtender Bilder. Ihre Figuren wirken zugleich geerdet und entrückt, als gehörten sie halb ins Dorf, halb in ein Märchen. Jede Episode hat etwas Zeitloses, fast Mythisches, und bleibt dennoch im Alltäglichen verwurzelt. Der Roman lädt dazu ein, ihn langsam zu lesen und zwischen den Zeilen zu verweilen. Man spürt beim Lesen, wie Geschichten weitergetragen werden und wie Erinnerungen Gestalt annehmen. Ein Buch, das lange nachhallt und im Gedächtnis weiterarbeitet. Ein leises, besonderes Werk über Herkunft, Erinnerung und die Frage, ob man dem eigenen Schicksal entkommen kann.