Angst

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Der deutsche Tourist Julian Than kehrt von einem Ausflug in die Sandwood Bay ohne seine Frau Laura zurück, was dem Einheimischen Peter Dunn sofort auffällt. Er hat die beiden vor kurzem noch zu einem Bootsausflug mitgenommen, bei dem es zu einem heftigen Streit kam und auch ein Messer im Spiel war. Tatsächlich gibt Julian kurz darauf eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf. Detective Sergeant John Gills kehrt aus Inverness in seine alte Heimat zurück, um zu ermitteln. Er hat gleich das Gefühl, dass der Deutsche ihm etwas verschweigt und die Frau nicht einfach verschwand, als sie am nördlichen Ende der Bucht Wasser holen wollte. Bald wird eine Frauenleiche entdeckt…

Wieder einmal musste ich lange auf einen Vorablesen-Gewinn warten – aber diesmal hat es sich immerhin gelohnt. Mir hat der Psychothriller gut gefallen – auch wenn das Buch wohl eher in das Genre „Krimi“ einzuordnen ist. Es ließ sich schnell, leicht und flüssig lesen. Von Anfang an herrscht eine unterschwellige Spannung, weil man als Leser nicht weiß, was genau passiert ist. Nach und nach erfährt man mehr über das Ehepaar Than und vor allem Julians Vergangenheit.

Das Buch ist aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, was die Spannung steigert, vor allem da viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Man kann sich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen. Mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet. Die Story an sich ist im Großen und Ganzen logisch, allerdings hat es mich überrascht, dass die Polizei eine Spur zunächst nicht weiter verfolgt hat. Die schottische Abgeschiedenheit in der dünn besiedelten Gegend wird gut vermittelt und bildet eine schöne Kulisse für die Geschehnisse. Bei mir wurden sogar Urlaubsgefühle geweckt, und ich habe Lust bekommen, mir die Landschaft einmal in natura anzusehen.

Das Cover des Buches ist relativ schlicht gehalten und passt zum Inhalt. Für mich war auf den ersten Blick klar, dass es sich um einen Krimi/Thriller handelt – wohl aufgrund der Darstellung des Titels. Dieser hat einen direkten Bezug zum Inhalt, der sich beim Lesen erschließt. Den Text auf der Rückseite des Buches finde ich gut gelungen: er ist sehr kurz gehalten, verrät kaum etwas von der Handlung, macht aber trotzdem neugierig.

Mein Fazit lautet, dass es sich um ein spannendes, unterhaltsames und kurzweiliges Buch handelt. Ich würde mich über ein Wiedersehen mit Detective Sergeant John Gills freuen.