Es ist nichts so, wie es scheint...

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maus24 Avatar

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Ich bin bei dieser Rezension ziemlich zwiegespalten, da ich gespannt auf "Wenn du mich tötest" war, aber leider wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt.
Einerseits war es angenehm und flüssig zu lesen, aber andererseits fehlte mir das gewisse Etwas.
Das Buchcover wirkt schon mal düster und geheimnisvoll, was gut zum Inhalt des Buches passt.

Julian Tahn ist mit seiner Frau auf Wandertour in Schottland unterwegs. Plötzlich ist sie verschwunden und Julian meldet sie als vermisst.
Peter Dunn, der sie auf seinem Boot mitgenommen und einen Streit der beiden mitbekommen hatte, ahnt Schlimmes.
John Gills, Detective Seargent aus Inverness wird zu dem Fall hinzugezogen und muss zum Tatort, der zugleich sein Heimatort ist. Für ihn sieht Julians
Verhalten danach aus, dass dieser seine Frau getötet hat. Dann wird eine kaum zu identifizierende weibliche Leiche gefunden...
Aber ist wirklich alles so, wie es auf den ersten Blick scheint?

Den Anfang fand ich schon mal richtig geheimnisvoll und war gespannt, wie sich alles entwickeln würde. Karen Winter schreibt interessant und flüssig.
Die Beschreibung der Gegend ist schon sehr anschaulich und real, sodass man das Gefühl hat selbst die salzige Meerluft riechen zu können, die Meeresbrandung
zu hören oder im Pub des Hotels mitten dabei zu sitzen, was mich auch am Anfang des Buches sehr begeistert hat.
Auch die Protagonisten sind für mich ziemlich realistisch und nicht gekünstelt rüber gekommen. Der eine mehr, der andere weniger sympathisch.
Und obwohl einige Leichen vorkommen, vergisst sich die Autorin nicht in blutigen Beschreibungen darüber.
Sie erzählt in der dritten Person, jeweils aus der Sicht der verschiedenen Personen, wie z. B. unter anderem aus Johns, Peters, oder Julians Sicht.
Es gibt bei den Kapiteln, die in einer angenehmen Länge sind, mehrere kleine Cliffhanger, die eine gewisse Spannung erzeugen sollen, aber dieses befriedigende
Aha-Erlebnis eines spannenden Höhepunkts kam nicht wirklich auf und hat mir insgesamt gefehlt.
Auch die Auflösung hatte ich zwar nicht so erwartet, was ja auch gut war, aber den Weg dorthin hatte ich mir doch etwas spannender, mitreißender und spektakulärer vorgestellt.
Das Buch ließ sich gut lesen, schafft eine tolle Atmosphäre gerade mit dem Hintergrund der Landschaft Schottlands und der Menschen dort, aber schafft es
leider in meinen Augen nicht, sich von der Menge abzuheben. Schade eigentlich, dass nicht mehr daraus gemacht wurde.