Mehr als nur ein Psychothriller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
deltajani Avatar

Von

Viel zu Lesen hatte ich in den letzten Tagen - was aber auch daran lag, dass ich viel Zeit dafür hatte. Für meine Zugfahrt nach München habe ich mir diese Lektüre ausgesucht. Cover und Inhalt jedenfalls hatten mich direkt angesprochen.

Das Buch beginnt rasant und sofort ist man in der Geschichte gefangen. Am Anfangs scheint alles noch verwirrend und als Leser hat man sich von Anfang an seinen Täter herausgepickt. Ein fremder Ausländer, total verdreckt und durchnässt in der einzigen Bar im kleinen verschlafenen Küstenort in Schottland. Klar, dass der Klatsch direkt los geht und jeder im Dorf etwas zu allem zu sagen hat. Je weiter man in die Geschichte eindringt desto mehr erfährt man von der Vergangenheit und dem wahren Geschehen rund um die beiden Deutschen. Rasant fliegen die Seiten vorbei und alle Protagonisten wirken auf mich überzeugend. Angefangen natürlich von den beiden Deutschen, den Ermittlern, der Pflichtverteidigerin und den Dorfbewohnern. Selbst denen, die nur einen Nebenrolle zugeschrieben bekommen haben erfüllen diese voll und ganz! Und je mehr die Fassade des einzelnen bröckelt desto mehr kann man auch die Handlungen nachvollziehen.

So handelt es sich in dem Buch nicht nur um ein Psychothriller sondern ebenso um ein Drama, welches melancholisch und geprägt von Liebe, Eifersucht und der eigenen Psyche ist. Dazu kommen die dichte und düstere Atmosphäre der Gegend und ein immer anwesendes beklemmendes Gefühl.

Ich bin von dem Buch ziemlich begeistert, wenn auch ich es nicht als Psychothriller einstufen würde. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch und ich empfehle es gerne weiter.