Hufeisengefühle

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patricia_28 Avatar

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Da ich der Autorin schon lange auf Instagram folge, wusste ich schon während der Schreibprozess noch voll im Gang war, dass ich dieses Buch auf jeden Fall lesen werde. Da ich die Veröffentlichung kaum erwarten konnte, hatte ich dementsprechend hohe Erwartungen. Und diese wurden nicht enttäuscht, sondern sogar übertroffen.

Wir verfolgen in "Wenn ich uns verliere" die Liebesgeschichte von Maggie und Leo, die sich nach einem One-Night Stand in einem Kölner Café wieder treffen. Was vom Klappentext relativ unscheinbar wirkt, entpuppt sich als eine tiefgründige, schmerzhafte, dramatische, aber zugleich ehrliche Liebesgeschichte, die mich zutiefst berührt hat.

Die Autorin greift hier eine Thematik (in Bezug auf mentale Gesundheit) auf, von der ich bisher noch nichts in einem New Adult Roman gelesen habe. Da dieses Thema bisher wenig Repräsentation in den Medien findet oder wenn sehr negativ stereotypisiert abgebildet wird, ist es in der Gesellschaft negativ behaftet. Mit diesem Buch klärt die Autorin über die Thematik auf und vermittelt dabei Verständnis für diese, da die Leser*innen viele Einblicke in Maggies Gedanken und Gefühle bekommen, die durch metaphorische Beispiele auch für Nichtbetroffene verständlich erscheinen. Die Thematik ist dabei eng mit der Liebesgeschichte verwoben, sodass diese weiterhin im Fokus der Geschichte steht.

Wichtig ist zu erwähnen, dass die Protagonistin nicht immer nachvollziehbar handelt und es immer wieder Situationen gibt, in denen man als Leser*in keinerlei Verständnis für ihr Verhalten hat. Dennoch glaube ich, dass es genau das ist, was das Buch so authentisch macht. Denn nur so kann die Thematik mit all ihren Facetten wiedergegeben werden, was wiederum eine gute Repräsentation ausmacht.

Der männliche Protagonist Leo ist für viele vermutlich der perfekte Bookboyfriend. Ich schätze besonders seinen sensiblen und verständnisvollen Umgang mit Maggie sowie die humorvolle Art der beiden.

Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich überzeugen. Es werden viele Metaphern und Beispiele verwendet, die die Thematik verbildlichen und auch für Nichtbetroffene verständliche machen. Zudem findet man viele lehrreiche Zitate in dem Buch, aus denen ich selbst zum Thema mentale Gesundheit und dem Umgang damit einiges mitnehmen konnte.

Ich kann das Buch definitiv empfehlen, da es für mich ein absolutes Herzensbuch geworden ist. Allerdings würde ich das Buch nicht jedem uneingeschränkt empfehlen, da man auf eine emotional aufwühlende, dramatische Liebesgeschichte eingestellt sein muss, in der die Handlungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehbar sind, was nicht jedem/r Leser*in zusagt.