Leider nicht mein Fall

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karinlovesbooks Avatar

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Ich war ja sehr neugierig auf diese Geschichte. Auf Grund des Klappentextes, hatte ich aber tatsächlich etwas Anderes erwartet.

Der Schreibstil von Antonia ist angenehm und flüssig, wenn auch sie stellenweise sich in ihren Formulierungen wiederholt. Ich kam dadurch jedenfalls sehr rasch durch die Geschichte durch.

Maggie war mir leider von Anfang an nicht sympathisch. Ich konnte ihre Handlungen, Gefühle, Gefühlsausbrüche und ihre Denkweise absolut nicht nachvollziehen. Im Laufe der Geschichte gibt es auch eine Erklärung hierfür – jedoch kam diese für meinen Geschmack viel zu spät. Wäre das früher gekommen, so hätte sie vielleicht noch eine Chance bei mir gehabt, aber so hat sich meine Meinung und mein Bild von ihr einfach schon zu sehr gefestigt. Zumal ich aber auch sagen muss dass ich sie, auch in ihren „guten“ Momenten ebenfalls unsympathisch fand und ihre Verhaltensweise auch so unmöglich fand.

Ich möchte noch betonen dass ich selbst keine „Betroffene“ bin und ich demnach auch nicht beurteilen kann wie authentisch das Ganze dargestellt ist. Ich kann mir jedoch vorstellen dass es sehr authentisch ist, da die Autorin selbst davon betroffen ist. Dennoch ändert das leider nichts an meinem Bild von Maggie und es kann leider auch nicht auf magische Weise Sympathie herzaubern.

Leo hingegen ist ein sehr warmer, herzlicher Charakter der auch so sein Päckchen zu tragen hat. Ich habe stellenweise sehr mit ihm mitgelitten wenn er nicht wusste wie er mit bestimmten Situationen umgehen soll. Wenn er versucht hat alles zu verstehen aber ihm ist das am Ende dann doch besser gelungen als mir.
Ich empfand ihn jedoch als sehr stark, weil er sich bewusst dafür entschieden hat und mit dem Wissen dass es immer wieder Momente geben wird die ihn auf die Probe stellen und wo er verletzt werden wird, nicht wissen wird, wie er reagieren soll.


Das Geheimnis, das im Klappentext beschrieben wird hat für meinen Geschmack viel zu wenig Rolle gespielt und kam auch nur selten zur Sprache – ich hatte ein bisschen das Gefühl, dadurch auf die falsche Fährte gelockt worden zu sein. Aber man macht sich halt einfach schon mal Gedanken wenn man einen Klappentext liest und in Wahrheit hat dieser Punkt nicht wirklich eine große Rolle gespielt sondern die andere Thematik, auf die ich hingegen gerne vorbereitet gewesen wäre weil ich mir dann von vorne herein ein anderes, besseres Bild von Maggie hätte machen können.

Der Handlungsstrang selbst war für mich sehr ernüchternd, denn es ist unterm Strich eigentlich nichts passiert. Es war halt die ganze Zeit 0815 Alltags Geplänkel aber keine richtige Storyline die es zu verfolgen gilt. Nichts, worauf man hinfiebert oder gespannt ist.

Im Buch wird es irgendwie stellenweise so dargestellt, als könnte die Liebe zwischen Maggie und Leo heilen und das kam mir einfach total falsch vor. Als würde Liebe alleine heilen können. Klar, Menschen die verstehen und bleiben sind hilfreich und es ist wichtig, jemanden in seinem Leben zu haben der einfach da ist, aber sie können Maggie nicht helfen mit ihrem Leben etc. umzugehen. Am Ende passiert dahingehend im Epilog auch etwas aber ja, ich hätte es mir gewünscht dass so etwas bereits im Laufe der Geschichte kommt und man auch wirklich eine Entwicklung merkt. Denn in Wahrheit steht Maggie am Ende der Geschichte genau da, wo sie am Anfang gestanden hat, nur dass sie am Ende Leo hat. Erst im Epilog ist eine Entwicklung ersichtlich aber ja, zu spät meines Erachtens. Ich möchte ja erleben wir die Charaktere sich entwickeln und es nicht am Ende ein paar Monate später erzählt bekommen.

Unterm Strich war dieses Buch für mich leider nichts. Das lag nicht an der Thematik ansich, sondern am Aufbau und am Informationsfluss. Aber auch der Klappentext hätte für meinen Geschmack anders formuliert werden müssen.