Maggie und Leo konnten mich leider nicht vollends überzeugen

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"Wenn ich uns verliere" überzeugt mit einer Optik, deren Farbspiel wunderbar miteinander harmoniert und gemeinsam mit dem Klappentext wirklich zum lesen einlädt, ich allerdings hatte Probleme mit dem deutschen Setting, weshalb ich erst eine Weile um dieses Buch herumgeschlichen bin, bis ich mich letztendlich dann doch für die Geschichte von Maggie und Leo entschieden habe.

Da dies hier mein erstes Buch von Antonia ist, kannte ich ihren Schreibstil vorher noch nicht, doch ich fand in das erste Kennenlernen zwischen Maggie und Leo rein, der Schreibstil modern, fließend, abwechselnde Sichten, leider blieb dieses Hochgefühl nicht lange, denn je weiter die Geschichte voranschritt, desto kitschiger und überromantisierter empfand ich den Schreibstil und auch eine tiefere Verbindung zu den Charakteren fehlte mir leider beinahe bis zum Ende.

Leo ist von Anfang bis Ende ein good Guy, egal wie schwer alles auch erscheinen mag, fand ich toll, denn ich weiß selbst, wie es ist, wenn man jemanden in seinem Leben, der ein solches Problem wie Maggie hat, die es in ihrem jungen Leben überhaupt nicht leicht hatte. Ihr Verhalten war stellenweise wirklich heftig und wirkte einfach nur unsympathisch auf alle, die das nicht nachempfinden können, ja, auch mir erschien sie zuerst äußerst unsympathisch, aber das änderte sich umso weiter die Geschichte voranschritt. Die Autorin scheint hier selbst sehr viel persönliche Erfahrung und/oder auch gute Recherche hineingebracht zu haben, es wirkte sehr realistisch dargestellt.

Im Gesamtbild betrachtet konnte mich die Geschichte aber leider nicht komplett überzeugen, ich empfand die Momente und diese ganze Gefühlslage, die man durchläuft, wenn man sich kennenlernt zwischen Maggie und Leo zu wenig, ebenso empfand ich die Freundschaft zwischen Maggie und Alicia, die über ein Jahr lang zusammenwohnen und sich selbst als Freundinnen bezeichen, nicht als solche, da jede immer nur für sich war, nie haben sie gemeinsam etwas unternommen, richtige Gespräche geführt, wirklich schade, denn ich empfand Alicia (und auch ihren Bruder und Leos Freunde als sehr angenehme Nebencharaktere, auch wenn sie nur kurze Auftritte hatten.)
Mehr Tiefgrund, deatillierterer Verlauf mancher Handlungen, mehr Beziehungs- und Freundschaftsfeeling hätten mich überzeugt, aber so leider nicht.

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das über Netgalley Deutschland bereitgestellte Exemplar, dies beeinflusst meine Meinung in keinster Weise!