Ziel erreicht

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Ich verfolge die Autorin schon viele Jahre online und habe mich sehr über ihr Debüt im New Adult Bereich gefreut.
Der Schreibstil ist einfach, angenehm und flüssig. Ich fand es besonders gut, dass die einzelnen Kapitel kurz sind (meistens unter 10 Seiten).
Ich finde es auch sehr cool, dass die Geschichte in Köln spielt. Das kommt in dem Bereich, zumindest empfinde ich das so, relativ selten vor und war sehr erfrischend und "heimatlich", auch wenn ich gar nicht in Köln wohne.
Die ersten 100 Seiten des Buches haben mir wirklich gut gefallen, aber dann habe ich mich leider recht schnell gelangweilt. Es war ein ständiges Auf und Ab der Beziehung und mir fehlte es ordentlich an Spannung.

Beim Protagonisten Leo erkennt man sofort, dass er ein lieber junger Mann ist, aber neben der Tatsache, dass er sofort hin und weg von Maggie ist und Autor werden möchte, habe ich das Gefühl wenig darüber zu wissen, wer er ist und was ihn außerdem ausmacht.
Irgendwie hat er mir auch viel zu häufig von Mel, der Freundin seines Bruders, die gerne liest, gesprochen. Ich weiß, dass das auch Sinn macht, weil sie die Protagonistin des zweiten Bandes ist, aber ich fand es so seltsam, weil ich mich einige Male dabei erwischt habe zu denken, dass sie viel besser zu ihm passt als bspw. Maggie. Dass er sich so schnell in Maggie verliebt und nicht loslassen möchte, konnte ich auch nicht wirklich glauben, dafür bleibt Maggie als weibliche Protagonistin hinsichtlich Hobbys und Eigenschaften zu oberflächlich/flach.
Sie bestand für mich viel zu sehr aus ihrer Krankheit. Ihr Studium wird nur angerissen und auch sonst meine ich nicht viel über sie erfahren zu haben. Ich fand es darüber hinaus sehr unrealistisch, wie oft sie Personen aus ihrer Vergangenheit zufällig in Köln, einer Stadt mit einer Million Einwohner, trifft (zunächst Leo im Café, dann eine weitere Person im Supermarkt (?), ein One-Night-Stand im Café, ihre Ex-Freundin auf einer Party ihrer Mitbewohnerin). Diese Begegnungen haben dann wiederum die Handlung vorangetrieben. Ich hatte den Eindruck, dass hier einfach die Ideen ausgegangen sind.
Mehr Verständnis für die Krankheit herzustellen, ist Antonia auf jeden Fall gelungen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich manchmal genervt von Maggies Verhalten war, aber gerade Richtung Ende des Buches mehr Verständnis für sie gewonnen habe.

Ich kann dem Buch gute drei Sterne geben und werde bestimmt auch einmal einen Blick auf den zweiten Band der Reihe werfen. Bei diesem zieht mich auch der Klappentext gleich noch mehr an.