Ein dreistimmiger Familienroman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annamichalea Avatar

Von

Der für die Rezension gewählte Titel ist ein Zitat aus dem Kapitel Nachbemerkung, das am Ende des Buches steht. Gehört meiner Meinung nach zum wichtigsten Teil des Buches, als Vorwort hätte ich es noch besser gefunden. Als Vorbereitung auf das Buch.
Schon hier mache ich deutlich, dass das Buch drei Erzählstränge hat. Die beiden Kinder der Rumänin Daniela, die als Pflegekraft nach Italien geht und auch sie selbst, kommen jeweils mit einem eigenen Kapitel zu Wort. Hierbei geht es nicht nur um die Beweggründe der Mutter wegzugehen, auch um die Folgen für die in Rumänien Zurückbleibenden. Der Vater kommt per se schon mal nicht zu Wort, kurz gesagt er "taugt nichts".
Das Thema Pflegekräfte die in Deutschland fern der Heimat ihr Leben führen müssen betraf mich bisher wenig. Eigene Erfahrung noch keine, wenn Bekannte erzählten stand immer im Mittelpunkt der Gespräche was für eine Perle manche seien, wie schwierig andere. Die Perlen bekamen immer Extras wie ausrangierte Kleidung für ihre Kinder und wenn man ihnen ermöglichte mit anderen Pflegekräften einmal im Monat einen Kaffee zu trinken, dann galt man schon als sozialer Arbeitgeber.
Die Kluft zwischen arm und reich ist und bleibt gross und ungerecht. Viele versuchen sie zu überwinden, aber oft kommt das wovor man flieht in anderer Form wie ein Bumerang zurück. Bumerang, so heisst auch passenderweise eine Kapitelüberschrift in diesem Buch.
Der Roman sensibilisiert hoffentlich einige Leser für das Thema ausländische Pflegekräfte, geändert werden müsste aber so viel mehr.