Ein Maß Bitterkeit

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clarmeloth Avatar

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Ein ruhiges Cover, mit einem Mann, der scheinbar arbeitet. Der Zusammenhang zum Buch erschliesst sich kaum. Es bringt eine gewisse Einsamkeit zum Ausdruck, die das Buch in einer viel deutlicheren Schwere darstellt.
Das Buch selbst ist in drei Teile untergliedert. So werden die Perspektiven von Sohn, Mutter und Tochter verdeutlicht. Alles beginnt mit der Darstellung eines kleinen Jungen, in dem Moment, als die Familie festgestellt, dass die Mutter die Familie verlassen hat um in einem anderen Land Geld zu verdienen. Es widerspricht dem Titel und man ist erstmal etwas ratlos, weil der junge Ich-Erzähler aus seiner Sicht schildert, was passiert ist, aber vor allem, was er empfindet. Erst im zweiten Teil bekommt die Mutter das Wort und es wird klar, warum der Titel so gewählt ist und der Autor arbeitet immer mehr heraus wie weitreichend die Entscheidung der Mutter ist, wie viele Leben sich dadurch verändert haben. Der Autor wertet nicht, ob es mit der Mutter besser gewesen wäre, sondern macht spürbar wie sehr die Betroffenen jeder auf seine Weise leidet, nach Halt sucht, nach Zusammenhalt.
Das Buch enthält eine gewisse Schwere und Bitterkeit, wirkt recht traurig und ist dennoch wundervoll erzählt.