regt zum Nachdenken an

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barafl Avatar

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Der Mann schon lange arbeitslos und dem Alkohol zugeneigt, die Kinder beide schulpflichtig, das Haus noch lange nicht fertig und das Geld ständig knapp.
Das sind unter anderem die Gründe warum Daniela, die Mutter von Angelica und Manuel, ihre Familie quasi über Nacht verlässt und mit dem Bus nach Italien fährt um dort als Pflegekraft zu arbeiten.

In drei Abschnitten wird die Situation zuerst aus der Sicht des Jugendlichen Manuel, dann aus Sicht von Daniela selbst und im dritten Teil aus Sicht von Angelica beschrieben.

Das Cover hat mich nicht angesprochen, die Inhaltsangabe allerdings schon und auch den Schreibstil von Marco Balzano mochte ich bereits im Vorfeld und hab dieses Buch deshalb ausgewählt.
In gewohnter Art ist der Text flüssig geschrieben und gibt viel Gelegenheit nachzudenken und einige Dinge zu hinterfragen.

Das Buch hat meine Denkweise sehr verändert, bisher war ich der Meinung, dass es sich bei den ausländischen Pflegekräften um alleinstehende Frauen oder Frauen mit bereits erwachsenen Kindern handelt. Ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, was es für die zurückgebliebene Familie heißt, wenn die Frau/Mutter wochenland im Ausland arbeitet. Und auch was es für die Pflegekräfte selbst bedeutet solange fern der Heimat zu sein.
Mein Respekt vor dieser Arbeit hat sich mit der Lektüre dieses Buches noch vergrößert.