Gutes Buch das am Ende zu viel will

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Zu Beginn des Buches hat mich Tom Saller 100 % gehabt. Ich war begeistert von dem knappen Schreibstil in dem die Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählt wird: New York, unsere Zeit: Thomas ist in New York um der Versteigerung eines wertvollen Notitzbuchs das seiner Urgroßmutter Martha gehört hat und das unbekannte Zeichnungen vieler bekannter Bauhauskünstler enthält beizuwohnen. Pommern zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Marthas Geschichte bis ins Bauhaus und darüber hinaus.
Ich fand es spannend auf diesem Weg mehr über das Bauhaus zu erfahren, war allerdings am Ende beim Lesen des Nachwortes ein bisschen fragend, was von dem was man als Fakten herausliest eigentlich stimmt und was ebenso wie die natürlich erfundene Romanhandlung dazugedichtet wurde. "Dementsprechend teilt das Bauhaus, wie es hier beschrieben wird, vor allem seinen Namen mit der Wirklichkeit."
Der zweite Kritikpunkt findet sich am Ende des Buches, wo beide Handlungsstränge in der Gegenwart zusammengeführt werden, bzw. der Handlungsstrang Martha zu einem Ende gebracht wird. Ohne spoilern zu wollen: Meiner Meinung nach hätte es das dicke Ende mit dem Geschichtsbezug zu unserer Zeit nicht gebraucht. Das empfand ich als sehr gewollt und ich war beim Lesen richtig entsetzt - nicht über die Handlung, aber wieso der Autor, der die Geschichte so fein aufgebaut hat, sich plötzlich solcher platter Mittel bedient .

Für Schreibstil und den sonstigen Aufbau der Geschichte hätte ich volle Punktzahl gegeben.