Martha, eine aussergewöhnliche Frau

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marakkaram Avatar

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Hörbuchausgabe (kein MP3)

Die kleine Martha wächst in einer Musikerfamilie in Pommern auf. Eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, trotzdem wird schon früh klar, dass das Martchen anders ist. Nicht einfach nur unmusikalisch, sondern für sie zeigen sich Noten in Dreiecken, Kegeln und anderen geometrischen Formen.
Als 1919 die Bauhaus Universität von Walter Gropius gegründet wird, fühlt sie sich sofort angesprochen, denn der Bauhaus Stil verfolgt ein zu der Zeit, völlig neues Konzept: die Zusammenführung von Kunst und Handwerk.

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Tom Saller ist eine sehr interessante Geschichte rund um das legendäre Dresdner Bauhaus, mit einer nicht minder interessanten Rahmenhandlung, gelungen.

Umso enttäuschender, dass es so krasse Brüche, um nicht zu sagen Abbrüche gibt und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass das Hörbuch gekürzt wurde (Beispiel: man entdeckt, dass die kleine Martha in Formen hört - Cut - und es geht erst zig Jahre später weiter / Auch was sich zwischen Ella und Martha abspielt, kann der Hörende nur bruchstückhaft erahnen...)
Das hat mich immer wieder genervt, denn es entstand beim Hören das Gefühl etwas verpasst zu haben. Allerdings ist es eine ungekürzte Version. Dementsprechend wäre es mir beim Buch wahrscheinlich genauso ergangen, nur da erkennt man die Sprünge besser.

Abgesehen davon ist es ein absoluter Hörgenuss. Es gibt 2 verschiedene Handlungsstränge, bzw. Zeitebenen, die auch von zwei unterschiedlichen Sprechern gelesen werden. Und beide können überzeugen.

Ich persönlich fand die Thematik rund um das Dresdner Bauhaus mit Künstlern wie Klee, Kadinsky, Feininger etc. unheimlich spannend, weil absolutes Neuland für mich.

Fazit: Ein grossartiger und sehr interessanter Roman, der an einigen Stellen gerne etwas ausführlicher hätte sein können oder die Übergänge etwas fliessender.