Schönes Ende (Hörbuchrezension)

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
signalhill Avatar

Von

Ich liebe Hörbücher und habe „Wenn Martha tanzt“ von Tom Saller in einer ungekürzten Lesung als Hörbuch auf 6 CDs mit einer Länge von ca. 7 Stunden gehört. Das Hörbuch wird gelesen von Anne Ratte-Polle und Barnaby Metschurat. Den beiden Protagonisten (Thomas heute und Martha damals) unterschiedliche Stimmen zu geben, gefällt mir sehr. Das Hörbuch ist erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag.

Zum Inhalt: Thomas fährt nach New York, um das Tagebuch seiner Urgroßmutter versteigern zu lassen. Da sich darin Skizzen bekannter Künstler befinden, erzielt das Buch einen stattlichen Preis, aber die Käuferin bleibt anonym. Ein Treffen mit ihr ist für den Abend vorgesehen, und so erfährt der Zuhörer oder auch Leser über das Tagebuch und Erzählungen (die ich hier nicht näher benennen möchte) viel über die Vergangenheit und das Leben von Martha.

Einige Handlungsstränge sind extrem vorhersehbar (und ich bin da eigentlich kein Blitzmerker), doch im Schluss ist dem Autor Tom Saller doch noch ein guter Schachzug gelungen – denn obwohl das Geschehen hier zuviel des Zufalls darstellt, bildet es doch einen guten Abschluss.

Der Inhalt selbst hat einige Längen, und das Buch, das als Jahrhundertroman angepriesen wird, hat bei mir eher keine bleibende Erinnerung hinterlassen. Das Buch hat schöne Stellen und dann wieder Längen. Als Hörbuch kann man ihm aber gut folgen. Der Teil mit Thomas in New York hat mir gut gefallen, die Kindheit Marthas hätte man jedoch kürzer fassen können.

Fazit: Das Hörbuch ist soweit ganz gut, aber dennoch nicht überragend. Das Cover gefällt mir dafür besonders gut. Einen Jahrhundertroman würde ich mir aber doch anders vorstellen, nämlich als ein großes Werk, das noch lange nachwirkt. Das tut „Wenn Martha tanzt“ eher nicht.