Literarische Analyse von Mutter-Tochter-Beziehungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
die_wortbewunderin Avatar

Von

Im Fokus stehen Regina, die herrschende Mutter (nomen est omen!) und ihre beiden Töchter Antonia und Wanda. Der Roman beginnt mit der Abiturfeier der älteren Tochter und endet ca. 30 Jahre später, als Antonia selbst eine Tochter hat. Regina hat an allem und jedem etwas auszusetzen, sie nimmt sich selbst und andere hart ins Gericht, hat aber gleichzeitig null Selbstreflexion. Ihr Leistungsdruck und Optimierungswahn tut beiden Töchtern auf unterschiedliche Weise nicht gut. Trotzdem ist die Bindung der Töchter zur Mutter stark, sie feiern z.B. auch als Erwachsene noch zusammen Weihnachten. Erst die Enkelin schafft es, sich auf gesunde Weise abzugrenzen.

Der ominöse Titel ist, so sagt die Autorin selbst, als Metapher zu sehen, nämlich dass die "Angriffe" der Mutter subtil sind und nur "im Verborgenen" stattfinden. Mir hat es gut gefallen, die drei Frauen in dem Roman über die Jahre zu begleiten (Männer kommen nur am Rande vor). Ich habe mich in vielen Gesprächen und Situationen wiedergefunden!