Was hält Familie zusammen?
Zuallererst: Was für ein schönes Buch! Die letzten Seiten lese ich mit Tränen in den Augen. Es vermischen sich Trauer und gleichzeitig Erleichterung über einen Befreiungsschlag. Anne Brüggemann beschreibt in ihrem neuen Roman mit den sehr lustig klingelnden Titel „Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen“ auf eine ganz einfühlsame Weise die Geschichte zweier Schwestern, die in einer schweren Beziehung zu ihrer Mutter stehen. Ich würde fast sagen, dass sie ein toxisches Verhältnis haben. Anhand von drei Zeitabschnitten wird die Familiengeschichte erzählt. Dies bietet mir als Leserin einen tiefen Einblick in die Charakterzüge und Entwicklung der Protagonistinnen. Ein wirklich tolles Buch, dass bei all der Schwierigkeit auch die Stärke, die in den Frauen liegt, betont und aufzeigt, welche Wege es gibt, mit toxischen Familienverhältnissen umzugehen, aber sich, welche Schäden so etwas anrichten kann und sich dieses Generation für Generation weitergeben kann.