Zuckerguss mit bitterer Schokolade

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Zum Inhalt: Durch eine Hochzeit kreuzen sich die Lebenswege dreier Frauen, welche dem Lesenden an das Herz wachsen werden: Die zukünftige Braut - eine Tochter aus bestem Hause -, die Hochzeitsplanerin - ein gebranntes Kind - und die Tortenbäckerin - eine ältere Dame, die immer noch von der Romantik träumt. Alle drei machen während des Romans eine Entwicklung durch, von der sie und die mit ihnen verbundenen Personen männlichen Geschlechts zum Teil sogar buchstäblich überrollt werden.

Zum Cover: Romantik pur! Junge Frau auf und in Mohnwiese; ein perfektes Zusammenspiel zwischen äußerer Erscheinung und innerer Werte.

Mein Eindruck: Wunderbar warmherzig und mit großem Einfühlungsvermögen schildert Astrid Ruppert den Umgang ihrer drei Hauptpersonen mit der Liebe. Durch die dauernden Perspektivwechsel kommt nie Langeweile auf und trotz aller Vorhersehbarkeit (mit großer Krise kurz vor Schluss und noch größerem Happy End) leidet und freut sich der Leser (oder besser die Leserin) mit jeder der drei Damen mit. Gut gewählt ist nicht nur deren Altersstruktur (20, 40 und 60 Jahre), sondern auch die gesellschaftliche Herkunft ist breit gefächert - vom ungeliebten, unehelichen Nachkriegskind bis zur vergötterten High Society Schönheit. Dadurch bieten sich vielfältige Identifizierungsmöglichkeiten. Dass alle Frauen und auch Männer liebenswert genug geschildert sind, um mit ihnen mitzufiebern, tut dem Lesevergnügen dabei keinen Abbruch.

Mein Fazit: Die perfekte Lektüre, um zu lachen und zu weinen. Ohne den ganz großen Tiefgang, aber an lauen Sommerabenden reicht mir persönlich auch einmal der seichte Einstieg am Seeufer.

4 Sterne