der Autor spielt eine tragende Rolle im eigenen Buch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
alicii Avatar

Von

Anthony Horowitz ist das beste Bespiel für einen Autor, dem die Ideen nie auszugehen scheinen. Und der dabei gern nah an seiner Lebensrealität bleibt, sei es mit der ermittelnden Lektorin Susan Ryeland oder eben einem Schriftsteller an der Seite eines Privatdetektivs, der nicht nur seinen Namen trägt, sondern auch Bücher mit identischen Titeln verfasst hat. Näher an der Realität kann man kaum schreiben!

So erzählt uns der Anthony Horowitz des Romans von den Ereignissen rund um das Literaturfestival auf der kleinen Kanalinsel Alderney (gut nachvollziehbar dank einer kleinen Karte im Buch). In seiner Funktion als Chronist des Ex-Polizisten und Privatdetektivs Daniel Hawthorne ist er nach dem Todesfall nicht mehr nur zum promoten ihres neuesten Romans auf der Insel, sondern auch mit dem Festhalten der Ereignisse für den nächsten beschäftigt. Er nimmt den Leser mit in seine Gedankenwelt - Gedanken zum Fall, zu den Verdächtigen, zur Verschriftlichung der Ereignisse und zum Verhalten des wortkargen Hawthorne. Dadurch ist man nah dran an den neusten Erkenntnissen und Recherchen, man kann sogar ein bisschen mitknobeln.

Dieser englische Krimi in der Tradition von Sherlock Holmes und Hercule Poirot lebt auch von der bunten Mischung der Teilnehmergruppe der Literaturfests und späteren Verdächtigen. Zwischendurch ging durch zu viele Erzählstränge und falsche Fährten ein bisschen die Spannung verloren, doch am Ende jagt eine überraschende Wendung die nächste bis zur finalen Enthüllung - was anderes hätte ich auch nicht von Anthony Horowitz erwartet.