Ich weiß nicht, ob ich die Hawthorne-Reihe weiterlesen soll

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likeastorm Avatar

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Der Autor Anthony Horowitz und der Detektiv Daniel Hawthorne, über den Horowitz schreiben soll, begeben sich für ein Literaturfestival auf die Insel Alderney, wo sie ihr gemeinsames Buch bewerben wollen. Doch schnell merken sie, dass es dort nicht so harmonisch vor sich geht, wie die Leiterin des Festivals ihnen weismachen will. Bald müssen sie einen Mordfall aufklären.
Die Covergestaltung ist wie immer sehr gut gelungen. Fast alle Bücher von Horowitz haben wunderschöne Cover, die mich jedes Mal begeistern.
Dieses Buch war tatsächlich das erste aus der Hawthorne-Reihe, das ich gelesen habe. Zuvor habe ich "Die Morde von Pye Hall" gelesen, welchem ich 5 Sterne gegeben habe. Horowitz scheint ein gewisses Muster zu verfolgen, in dem es in seinen Büchern immer einen Detektiv oder Ermittler und seinen Assistenten gibt. Die Besonderheit ist, dass der Detektiv sehr schlau ist und seinem Assistenten schon viel weiter voraus, was die Aufklärung des Falles betrifft. Dabei verrät er seinem Assistenten, in diesem Fall Horowitz, aber nichts und dieser macht ab und zu Fehler, ist tollpatschig und auf der falschen Spur. Diese Dynamik kennt man und die finde ich nicht schlecht. Was mich allerdings gestört hat, war die Art und Weise wie Hawthorne mit Horowitz umging. Ihn absichtlich vor anderen Menschen schlecht dastehen lassen, ihm ohne zu Fragen die Rechnung aufzwingen, sein widersprüchliches Verhalten... Anfangs fand ich Hawthorne einfach unleidlich. In der 2. Hälfte des Buchs wurde es dann besser, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich weitere Hawthorne-Bücher lesen möchte. Einfach weil ich den Charakter nicht ganz so mag.
Es ist definitiv witzig, dass Horowitz sich selbst in das Buch schreibt und war am Anfang noch etwas ungewohnt. Ich habe aber tatsächlich schnell vergessen, dass es ja auch der tatsächliche Autor des Buchs ist. Es wird einem nicht auf die Nase gebunden und das ist gut so. Es ist auch interessant, weil so der Eindruck entsteht, es wäre wirklich so passiert. Die anderen Charaktere sind allesamt wirklich gut umgesetzt und facettenreich, man mag die, die man mögen soll und so weiter.
Die Geschichte fand ich sehr spannend. Ich fand diesen Einblick in das Verlagswesen und Schreibertum super interessant und auch das Konzept einer einsamen Insel. Es gab viele Twists und Turns, wovon manche vorherzusehen waren, andere sehr überraschend kamen. Man konnte einfach sehr viel rätseln und war meistens aber eben doch nicht schlauer als Hawthorne. Er hat zwischendurch seine Momente, wo er doch etwas sympathischer wirkt. Das Ende ist natürlich ein kleiner Cliffhanger, aber ob er mich überzeugt, das nächste Buch zu lesen? Den Schreibstil mochte ich übrigens sehr, er ist nicht zu kompliziert, sondern man kann schnell lesen, wenn man möchte.
Ich würde empfehlen, erstmal andere Bücher von Horowitz zu lesen wie bspw. "Die Morde von Pye Hall" oder aber vielleicht erst mit dem ersten Buch der Hawthorne-Reihe zu beginnen. Man kann diesen Teil ohne Vorkenntnisse lesen, aber vielleicht ist Hawthorne leidbarer in den vorigen Teilen. Wenn einen das nicht abschreckt: die Geschichte und der Schreibstil sind trotz dem sehr gut und nur zu empfehlen.