Toller Einstieg

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linus63 Avatar

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Astrid Ruppert startet ihren neuen Roman mit einem interessanten und immer aktuellen Thema - Väter, die ihre Kinder in der Kindheit verlassen und ihnen als fast Erwachsene wieder gegenüber stehen. Lukas wird zum 70. Geburtstag seiner Großmutter eingeladen, wo er nach langen Jahren Funkstille seinem Vater Peter begegnet, der von diesem Zusammentreffen völlig überrascht wird. Peter, der selbst immer noch ein gespaltenes Verhältnis zu seinen Eltern hat, ergreift bei seinem Anblick die Flucht, da er von Wut über die Bevormundung durch seine Eltern übermannt wird. Lukas erwartungsvolle Spannung verwandelt sich sofort in Entsetzen und Verbitterung, da er nicht erkennen kann, dass diese Reaktion nicht ihm, sondern seinem Großvater gilt ...

Astrid Ruppert gelingt es, mich mit diesen wenigen Seiten völlig in ihren Bann zu ziehen. Anschaulich, einfühlsam und detailliert beschreibt sie die tragische und prekäre Situation, die Hintergründe der beiden Protagonisten und ihr Empfinden, ohne dabei ins Melodramatische abzurutschen. Die Figuren sind authentisch und vielschichtig und ich kann gut mit ihnen mitfühlen. Eine Steigerung kündigt die Kurzbeschreibung an, nach der sich beide im weiteren Verlauf der Handlung wieder begegnen, als Peter schwer erkrankt.

Nach diesem tollen Einstieg erwarte ich einen tiefgehenden und fesselnden Roman. Ich bin sehr gespannt, wie Vater und Sohn mit ihrer Situation umgehen und wohin sich die Handlung entwickelt.