Besser spät also gar nicht!

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smberge Avatar

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Peter ist Luka's Vater, er hat aber seine Frau Sabine und seinen Sohn, als dieser 3 Jahre alt war, verlassen. Jetzt ist Lukas 18 Jahre alt, steht kurz vor dem Abitur, seit etlichen Jahren ist der Kontakt zwischen Vater und Sohn komplett eingeschlafen. Das erste Zusammentreffen der beiden beim 70. Geburtstags von Lukas Oma endet im totalen Fiasko, beide Lukas und Peter sind enttäuscht. Langsam, mit einigen Rückschlägen, schaffen sie es, einander wieder näher zu kommen. Als Peter von einer schweren Krankheit getroffen wird, halten die beiden zusammen wie Vater und Sohn, leider ist ihnen nur noch eine kurze gemeinsame Zeit vergönnt.
Dieser Roman ist sehr gefühlvoll, die Geschichte wird mit sehr leisen Tönen erzählt. Der Konflikt von Vater und Sohn und die Gründe dafür sowie die Rolle der Mutter werden sehr fein ausgearbeitet. Der Leser kann den Konflikt und die Beweggründe der einzelnen Personen sehr gut nachvollziehen. Der Autor lässt seine Leser sehr nachdenklich zurück, das Buch ist keins, das man einfach aus der Hand legt, es regt zum Nachdenken an. Hat nicht jeder einen Menschen, der ihm eigentlich sehr nahe steht, zu dem der Kontakt aber abgebrochen ist? Noch hat man vielleicht die Chance, den Riss zu kitten, später ist diese Chance vielleicht vertan.
Für meinen Geschmack war das Buch etwas zu dramatisch. Musste sich Peter gleich dafür entscheiden, seine Krankheit nicht behandeln zu lassen? Sterbehilfe......! Mir war dieser Teil des Buches etwas zu dick aufgetragen.
Fazit: Die Geschichte und die Massage ist gut, die Ausführung schiesst etwas über das Ziel hinaus, daher vergebe ich hier nur 4 von 5 Punkten.