Es ist nie zu spät

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chaosbaerchen Avatar

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Sabine ist 44 und Ergotherapeutin. Seit ihr Mann Peter sie vor knapp 15 Jahren verlassen hat, lebt sie als Alleinerziehende mit ihrem nunmehr 18jährigen Sohn Lukas zusammen. Dieser steht kurz vor dem Abitur und will zu ihrem Leidwesen Pianist werden. Das Klavier erinnert Sabine aber an Peter und das tut weh. Sie schluckt den Schmerz hinunter und das Thema Vater wird schlichtweg zum Tabuthema erklärt. Eines Tages kommt dann jedoch eine Geburtstagseinladung der Großmutter väterlicherseits. Lukas fährt alleine hin. Als Vater und Sohn sich auf der Feier direkt gegenüberstehen, flüchtet der Vater erneut. Lukas bleibt ratlos zurück. Soll er sich bestätigt fühlen? Der Mutter glauben, die Peter die Schuld für das scheitern der Beziehung gibt? Was soll er tun?

Peter sucht den Kontakt zu seinem Vater, will endlich verstehen, was damals passiert ist. Will sich selbst finden. Es spannt sich ein dünnes Band zwischen Vater und Sohn, das bei der nächsten leisen Windbö bereits wieder zerrissen wird, weil das Vertrauen einfach fehlt. Lässt sich da noch etwas retten?

Das Buch ist in der dritten Person aus den drei Perspektiven der Protagonisten geschrieben. Zusammen ergeben die Sichtweisen ein durchaus stimmiges Bild. Die Stimmung ist das ganze Buch über belegt und melancholisch, obwohl es durchaus positive Ereignisse gibt. Über allem ist stets ein Schatten und dieser überwiegt.

Mich hat das Buch tief berührt und zeitweise zu Tränen gerührt.

Ich glaube, man sollte dieses Buch nicht lesen, wenn man emotional instabil ist, denn es wirft sehr viele Fragen zum Thema Trauer, Tod, Liebe und Vertrauen auf.