Familienzusammenführung ohne Happy End

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yh110by Avatar

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In dem Roman 'Wenn's am schönsten ist' geht es um den 18jährigen Lukas, der mit seiner Mutter Sabine zusammenlebt. Sein Vater Peter hat sich vor 15 Jahren von Sabine getrennt und nach kurzer Zeit ist der Kontakt zu Lukas eingeschlafen. Lukas wird als Überraschungsgast zum Geburtstag seiner Oma eingeladen. Als sein Vater dort erscheint, ist dieser so geschockt und überrumpelt, dass er gleich wieder die Flucht ergreift. Kurz darauf tut es ihm jedoch leid und er versucht telefonisch und schriftlich wieder mit Lukas in Kontakt zu treten. Zur gleichen Zeit erfährt er, dass er an einer akuten Leukämie leidet. Er möchte aber nicht, dass jemand erfährt, dass er sterbenskrank ist und möchte auch seine Schwestern nicht testen lassen, ob sie als Spender in Frage kommen. Lukas nimmt Kontakt zu Peter auf und besucht ihn. Die beiden nähern sich langsam wieder einander an. Lukas kommt plötzlich jedoch ein Flyer über Peters Krankheit in die Finger und er reist Hals über Kopf ab. Seinen Vater lässt er gar nicht zu Wort kommen, denn er denkt, dass er ihn nur kontaktiert hat um ihn als Spender zu bekommen. Nachdem er mit seiner Mutter über alles geredet hat, sieht er seinen Fehler ein und sie fährt ihn nach einigen Tagen zurück zu Peter. Die beiden sprechen sich aus und verstehen sich immer besser. Lukas lässt sich sogar gegen Peters Willen testen, aber er kommt als Spender nicht in Frage. Als es Lukas Vater immer schlechter geht, entscheidet er sich dafür, in die Schweiz zu fahren, um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Er möchte eigentlich nicht, dass Lukas mitkommt, lässt sich jedoch dazu überreden. Dort verbringt er seinen letzten Tag mit Lukas und ist glücklich, dass er genauso, wie er es sich gewünscht hat, sein Leben beenden kann. Denn dann wenn's am schönsten ist, soll man gehen....Die erste Häfte des Buches hat mich nicht so wirklich gepackt, aber dann hat mich der Roman gar nicht mehr losgelassen. Das Ende war so traurig, dass ich gar nicht mehr zu weinen aufhören konnte. Ich habe selbst vor anderthalb Jahren meinen Papa verloren und weiß deshalb, was in einem vorgeht, wenn man jemandem beim Sterben zusehen muß. Das Buch bringt einen wirklich zum Nachdenken. Wie würde man selbst in dieser Situation handeln? Ist es nicht viel schöner ohne Schmerzen zu sterben, als tagelang vor sich hinzuvegetieren und die Schmerzen ertragen zu müssen? Astrid Ruppert hat dieses Thema sehr einfühlsam und mit viel Gefühl beschrieben, dieses Buch werde ich auf jeden Fall meinen Freundinnen weiterempfehlen!