Traurig und schön

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luna66 Avatar

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Astrid Rupperts Roman "Wenn´s am schönsten ist" hat mich sehr berührt. Ehrlich gesagt, hatte ich von der Covergestaltung und dem Klappentext etwas Kitschiges erwartet. Aber dem ist nicht so!
Eigentlich eine einfache Geschichte, die wahrscheinlich immer wieder passiert : Mann und Frau verlieben sich, setzen ein Kind in die Welt, stellen nach der ersten Verliebtheit fest, dass sie doch nicht zusammenpassen, trennen sich... In dieser Geschichte ist es Peter, der sich in der Ehe erdrückt fühlt und Sabine verlässt. Seinen Sohn Lukas liebt er, und eine Zeitlang hofft er, dass es trotz der Scheidung möglich ist, regelmäßig Kontakt mit seinem Sohn zu haben. Aber Sabine kann nicht verzeihen. Nach 15 Jahren ist sie noch immer verletzt, kann nicht akzeptieren, dass sie beide einfach zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten, fühlt sich als Opfer. Sehr spät ( aber noch nicht zu spät ) begreift sie, was sie auch Lukas damit angetan hat, als sie ihm den Vater vorenthielt. Diese Erkenntnis verhilft auch ihr zu einem Neuanfang. Als Lukas und Peter endlich die Chance haben, sich wirklich kennenzulernen, ist Peter unheilbar krank. Aber wie sich Vater und Sohn begegnen, wie Peter versucht, die verlorenen Jahre aufzuarbeiten, wie auch Lukas sich seinem Vater nach einiger Zeit öffnen kann, das ist wirklich bewegend geschrieben und hat mir so manche Träne entlockt. Auch wenn das Ende traurig ist, so ist es doch voll Hoffnung und Erkenntnisgewinn für die, die zurückbleiben und sagen können: Er ging, als es am schönsten war.
Vielen Dank an die Autorin für schöne Lesestunden und 5 Sterne für diese ansprechende Lektüre!