Beinah klassischer Whodunit

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„Wer auf dich wartet“ ist der 2. Band einer Reihe um DCI Jonah Sheens. Kommt man damit auch klar, wenn man den ersten Band nicht kennt?
Es geht um Aidan und seine Freundin Zoe. Die beiden wollten skypen, statt Zoe sieht Aidan aber nur einen leeren Raum, in dem sich ein Schatten bewegt. Er hört einem Kampf und einer sich schließenden Tür zu – und wird Ohrenzeuge, wie seine Freundin ermordert wird. Oder nicht? Fakt ist: Nachdem die von Aidan letztlich hinzugerufene Polizei die Wohnung erreichte, fand sie nur noch Zoes Leiche mit aufgeschnittenen Pulsadern: Mord oder Selbstmord? DCI Jonah Sheens und seinem Team stellen sich zahllose Fragen zu Aidan, seinem Verhalten und Verhältnis zu Zoe. Sie wird von ihren Freunden hoch geschätzt, schließlich unterstützte sie einige von ihnen. Ein perfekter Nährboden für Geheimnisse, Neid und eine Menge Verdächtige.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen bzw. Zeitebenen erzählt, was ich meist mag, so auch hier. Obgleich die Geschichte damit nicht simpel linear erzählt ist, ist sie auch nicht zu kompliziert und man kann ihr auch folgen, wenn man den ersten Band nicht kennt. Vielleicht kam ich deshalb anfänglich etwas schwer rein? Das gab sich aber, denn die Autorin stellt klug ausgefeilte Figuren in den Mittelpunkt und ab etwa der Mitte kommt die Handlung dann auch in Schwung. Da gibt es dann auch die eine oder andere Überraschung bzw. Wendung. Der kluge Aufbau, die Rückblenden, die Figuren, die mit Fortschreiten der Geschichte schneller werdende Erzählart, all diese Elemente machen aus „Wer auf dich wartet“ einen spannenden Krimi, beinah schon im Stile klassischer Whodunits. So gibt es wegen des etwas schleppenden Beginns alles in allem solide 3,5 Sterne, die zuungunsten der wenig abwechslungsreichen Sprache abgerundet werden, weil hier letztlich jeder selbst entscheiden muss, ob der Stil gefällt oder nicht.