Etwas fürs Herz - oder: Manchmal mag ich auch leichte Lektüre

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wandablue Avatar

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Mitch Albom hat mit „Wer im Himmel auf dich wartet“ quasi eine Forsetzung zu „Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen“ geschrieben. Man kann die Romane unabhängig voneinander lesen, wird aber mehr Vergnügen daran finden, wenn man sie hintereinander, in der richtigen Reihenfolge liest.

Annie wird rigoros aus ihrem Leben gerissen, eine Nacht nach ihrem Hochzeitsfest. Dann ist sie im Himmel. Der sich schon sehr von den Vorstellungen unterscheidet, die sie sich davon gemacht hat.

Ich mag Mitch Alboms Romane über den Himmel. Sie sind hübsche, nette Geschichten mit ein klitzekleinem bisschen Tiefgang und einer verkraftbaren Portion Klischee. Sie sind eher lustig als traurig, weil sie so nett sind, obwohl man Taschentücher bereithalten sollte, weil Albom durchaus auf die Tränendrüse drückt. Echte Trauerbewältigungsbücher sind sie keinesfalls. Im Ernstfall würde mir eher Isabell Bogdans „Laufen“ helfen als Mitch Alboms kindliche Romane.

Aber Mitch schreibt leichte Literatur ohne dass man erröten müsste vor Scham so etwas zu lesen. Das ist auch eine Kunst. Leichte Literartur gut zu machen ist genau so schwer wie gute komische Literatur.

Fazit: Leichte Lektüre zum Entspannen und ein wenig Grübeln, wie es wohl tatsächlich ist. Im Himmel. Und ob es den wohl gibt. Und wenn ja, für alle? Ich würde zu gerne mal Alboms Ausführungen über die Hölle lesen!

Kategorie: Leichte Lektüre.

Verlag: Allegria im Hause Ullstein, 2019