Eine gelungene und lustige Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
kleinebeere Avatar

Von

Nachdem mich zunächst das Cover besonders ansprach konnte nun auch der Inhalt des Buches „Wer ist hier der Alien?“ sowohl mich, als auch meine Lernenden einer vierten Grundschulklasse überzeugen.
Es gelingt der Autorin, welche aus der Ich-Perspektive des 12 jährigen Jungen Junus schreibt, sehr humorvoll und tiefgründig die entstehende Freundschaft zwischen Junus und dem Außerirdischen, genannt Solo, zu beschreiben. Sowohl aufgrund der Erzählform, als auch aufgrund der ausgewählten Themenschwerpunkte ermöglicht die Geschichte vielfach eine Identifikation mit dem Protagonisten Junus. So findet einerseits viel Alltägliches wie das Spielen am Computer oder das Streiten und Versöhnen mit guten Freunden Raum in der Lektüre, als auch geschickt Themen wie der Umwelt- und Klimaschutz oder Rassismus, welche Kinder und Jugendliche heute bewegen. Während Junus selbst eher wenig Interesse am Klimaschutz zeigt, tritt seine Zwillingsschwester Ela als engagierte Klimaaktivistin auf, die letztlich Junus mithilfe des außerirdischen Solo auch Junus von der Bedeutsamkeit des Themas überzeugen kann. Dabei ist das Buch jedoch weder belehrend noch aufdringlich, sondern zeigt eher Möglichkeiten auf.
Während das Thema Umwelt- und Klimaschutz durch Ela wiederholt aufgegriffen wird, wird das Thema Rassismus nur am Rande angesprochen. Der von den rassistischen Ansichten der Eltern seines besten Freundes betroffene Junus wird dabei von seinem außerirdischen Freund Solo nicht verstanden, da für diesen alle Erdlinge gleich sind, was einerseits eine bedeutsame Botschaft ist, jedoch noch etwas mehr aufgearbeitet werden müsse. Denn dafür, dass es betroffene Lesende sehr aufwühlt, wird dem Thema letztlich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Da die Geschichte in eher kurzen Sätzen und großer Schrift erzählt wird, eignet sich das Buch sowohl zum Vorlesen, als auch für ungeübte Lesende. Auch starke Leserinnen und Leser sollten durchaus ihren Spaß an dem Buch finden, jedoch handelt es sich dann eher um eine Wochenendlektüre, da das Buch mit seinen 128 Seiten recht schnell ausgelesen ist. Überzeugend sind letztlich auch die wenigen schwarz-weißen Illustrationen.
Alles in allem eine unterhaltsame und lustige Lektüre, die mich und meine Lernenden überzeugt hat!