Ein Vermächtnis

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barbara62 Avatar

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Robert, Fotograf und einziges Kind einer an Demenz erkrankten Mutter, wird im Pflegeheim Zeuge ihres Todes. Kurz zuvor hat sie ihm einen Schuhkarton gezeigt, den nach ihrem Tod Mr. Satoshi bekommen soll. Robert hat dies bereits vergessen, als ihn nach der Beerdigung eine Heimgenossin seiner Mutter anspricht, die gleichzeitig ihre alte Schulfreundin und frühere Vertraute war. Auch sie weiß von dem Wunsch der Verstorbenen, den Schuhkarton an Mr. Satoshi zu übergeben und sie weiß auch, dass dieser Robert unbekannte Mann mit dem exotischen Namen wirklich existiert oder existiert hat. Und sie beginnt, ihm Geschichten aus der Jugend seiner Mutter zu erzählen, von denen er keine Ahnung hat...
Der Romanbeginn hat mir ausnehmend gut gefallen. Roberts Stimmung (eine Depression? eine Sucht? eine Schaffenskrise?) und die lebhafte Jugendfreundin, die den Kontrast zur dementen Mutter darstellt, sind sehr anschaulich und einfühlsam geschildert, ohne voyeuristisch zu wirken. Der Autor nimmt sich viel Zeit für Beschreibungen der Protagonisten, der Umgebung, kleinen Details, und die Übersetzung scheint gut gelungen. Ich würde jedenfalls zu gerne weiterlesen, denn meine Neugier ist geweckt...