Wer ist Mr Satoshi?

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Ein Sohn besucht seine demente Mutter, die in einem Heim lebt und fast schon fanatisch Unkraut auf der Terrasse zupft. Scheint eine regelrechte Manie zu sein. Dabei stürzt sie und stirbt. Die Zeit danach wird bis zur Beerdigung und Auflösung der Wohnung beschrieben. Die Reaktion des Sohnes auf den Sturz ist irgendwie irrational, hätte er sie retten können, wenn er schneller aktiv geworden wäre? Böses kann ihm kaum unterstellt werden, er hat sich im Rückblick immer fürsorglich gezeigt.
Der Autor ist sehr detailverliebt, man sieht manche Szenen wie in Zeitlupe vor sich. Überhaupt scheint das ganze Buch wie ein Film vor den Augen des Lesers abzulaufen. Die Sprache ist wunderschön, es macht richtig Spaß, den Text zu lesen, man kann sich jeden Satz auf der Zunge zergehen lassen und manche Passagen auch ein zweites und drittes Mal lesen, weil sie so gut geschrieben sind. Ein Buch zum Genießen, aber nichts für Ungeduldige, man braucht Muße dafür, zum Hetzen ist es zu schade.