Den Verlust seiner Frau hat Foss nie verwinden können und so stürzt der erfolgreiche Fotograf ab in eine Leere, der er mit Medikamenten und Alkohol zu entkommen versucht. Kurz bevor seine Mutter stirbt, übergibt sie ihm einen Karton mit den Worten, dass dieser unbedingt Mr. Satoshi erreichen muss. Doch die Informationen wer dieser Herr ist und wo er zu finden sei, bleibt sie ihm schuldig. Den letzten Wunsch seiner Mutter zu erfüllen, würde bedeuten, dass Foss seine Wohnung und damit seine Einigelei verlassen müsste. Dass er diesen Schritt gewagt und sich auf den Weg gemacht hat, freut mich, denn sonst wäre mir diese Geschichte um die Suche nach sich selbst und der Vergangenheit nicht begegnet.
Der Autor hat eine Art zu schreiben, die den Leser unmittelbar ins Herz trifft. Seine ausgezeichnete Beobachtungsgabe bringt er mit zauberhaften Worten aufs Papier, die mich oft zum Nachdenken anregten. Nicht nur einmal lies ich das Buch sinken, um in die Ferne zu starren und mich darüber zu freuen, dass es jemanden gibt, der so mit Formulieren zu jonglieren vermag. Worte wie: „astwerkgefilterter Schnee“ hüllen mich geradezu ein.
Während die Beschreibungen von Landschaften, Menschen, Situationen fantasiereich und bildhaft daherkommen, mangelt es an der Handlung. Sie ist zwar interessant und gut überlegt, aber doch recht vorhersehbar. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber nicht originell. Ihr Handeln und vermeintliche Geheimnisse lassen sich oft im Vorfeld erahnen und liefern keine Überraschungen. Leider schmälert das meine Begeisterung über das Buch „Wer ist Mr. Satoshi“ doch ein wenig. Meine große Erwartungshaltung konnte nicht gänzlich erfüllt werden. Zu sehr hatte ich den Eindruck, dass der Autor die eigentliche Handlung als Last empfand. Während sich sein Können in den Beschreibungen voll entfaltet, wirkt die Handlung stiefmütterlich behandelt. Trotzdem gebe ich dem Buch meine Leseempfehlung mit auf den Weg.