Gelungene Fortsetzung mit sympathischen Protagonistinnen

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die bücherdiebin Avatar

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Inhalt: Die 25-jährige Cassie Raven ist Sektionsassistentin der Gerichtsmedizin. Seit ihrem 4. Lebensjahr glaubt sie, dass ihre Eltern gemeinsam bei einem Verkehrsunfall gestorben sind. Nach einem Schlaganfall möchte ihre Großmutter nun ihr Gewissen erleichtern und gesteht, dass sie jahrelang gelogen hat, denn Cassies Vater Callum lebt noch. Er wurde zu siebzehn Jahren Gefängnis für den brutalen Mord an ihrer Mutter verurteilt. Cassie ist fassungslos. Doch dann meldet sich er sich kurze Zeit später bei ihr und beteuert seine Unschuld. Mithilfe von Phyllida Flyte beginnt Cassie zu recherchieren und hofft, die Unschuld ihres Vaters beweisen zu können.

Meine Meinung: „Wer mit den Toten spricht“ ist bereits der 2.Fall für Cassie und Flyte und problemlos ohne Vorwissen zu lesen.
Cassie ist nicht gerade die typische Sektionsassistentin und aufgrund ihres Aussehens wird sie schnell unterschätzt und in eine Schublade gesteckt, in die sie nicht gehört, denn sie ist noch sehr jung, trägt Gothic Look mit Gesichtspiercings und Tatoos. Mit sehr viel Respekt behandelt sie die ihr anvertrauten Toten und spricht sogar mit ihnen, was ihr oft beim Erkennen der Todesursache hilft. Auch den lebenden Menschen gegenüber zeigt sie viel Empathie und auch die Liebe zu ihrer Großmutter wird sehr deutlich. Ich finde Cassie äußerst zielstrebig, liebenswert und sympathisch. Flyte dagegen ist immer korrekt gekleidet und frisiert und wirkt sehr kühl. Doch vieles ist nur Fassade, denn die Todgeburt ihrer kleinen Tochter macht ihr noch schwer zu schaffen. Auch Flyte mag ich sehr gern. Obwohl sie so unterschiedlich sind, schätzen sich die beiden Frauen und fühlen sich voneinander angezogen.
Der Schreibstil ist lebendig und lässt sich flüssig lesen. Die Handlung würde ich eher als ruhig und auch nicht als übermäßig spannend bezeichnen. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Cassies Arbeit in der Gerichtsmedizin und die Erkenntnisse, die sie daraus gezogen hat. In einer Nebenhandlung lässt Cassie der angebliche Selbstmord eines Jugendlichen keine Ruhe und sie stellt auf eigene Faust Nachforschungen an.
Gerne habe ich Cassies und Flytes Spurensuche verfolgt, bei der ich miträtseln konnte und einige falsche Vermutungen hatte. Die Auflösung war dann überraschend für mich.


Fazit: Eine gelungene Fortsetzung in der die liebenswerte Cassie in eigener Sache ermittelt. Ich freue mich auf den nächsten Fall.