Sehr ruhig mit einem ungewöhnlichen Ermittler-Dou

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angeltearz Avatar

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Ich habe es mal wieder geschafft einen zweiten Band zu lesen, ohne vorher den 1. zu lesen. So etwas schaffe ich ganz gerne mal, wenn ich mich von Cover und Klappentext blenden lasse. Wenn ich mich nicht mit dem Hintergrund auseinander setze und einfach drauf los lese. Manchmal geht es gut und ich habe das Gefühl nichts verpasst zu haben und manchmal nicht.
Dieses Mal ging es richtig gut. Hier und da wird die Geschichte vom 1. Band erwähnt, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe.
Ich muss sagen, dass mir das Buch ganz gut gefallen hat. Bei dem Schreibstil der Autorin habe ich allerdings ein wenig gebraucht, bis ich endlich drin war. Es ist ein sehr ruhiger Schreibstil, der mich selbst bei Spannungsspitzen nicht fangen konnte. Ich habe erst hinterher gemerkt, dass es jetzt gerade wohl spannend sein sollte. Aber das ist okay. Dafür zog sich das durch das ganze Buch, was es auch irgendwie entspannt machte. Ein entspannter Thriller ist auch mal was neues.

Und ja, es fließt wenig Blut dafür, dass es sich um die Pathologie handelt. Auch geht es generell wenig in der Richtung, wenn man an einen Thriller denkt. Es wird sehr nett mit den Leichen umgegangen. Sie werden als “Gäste” behandelt, was ich unfassbar süß finde. Es wird gut mit ihnen umgegangen. Ein sehr interessanter Umgang mit Leichen in einem Thriller.

Es wird aus zwei Sichten erzählt. Zum Einen von der Cassie, die in der Gerichtsmedizin, also der Pathologie, arbeitet. Und zum Anderen Phyllida Flyte, die bei der Polizei arbeitet. Ein sehr interessantes Ermittlerdou. Ich finde es sehr gut, dass es zwei Frauen sind und ich finde es sehr gut, dass es kein 0815-Ermittlerduo ist. Die Dynamik zwischen den Beiden ist anders als erwartet.

Die Geschichte an sich ist schon “aus dem Alltag” gegriffen. Oder liegt es daran, dass die Protagonistinnen Frauen sind und diese eben anders mit bestimmten Situationen und Erlebnisse umgehen? Man möge ja schon fast behaupten, dieser ruhige Thriller ist von einer Frau für Frauen geschrieben worden. Interessanter Ansatz und ich weiß nicht, ob ich das unterschreiben möchte. Denn ich mag es nicht etwas zu betiteln, dass “für Frauen” oder “für Männer” ist.

Grundsätzlich ist das Buch anders als erwartet und genau das mag ich extrem gerne. Es ist nicht dieses altbekannte Ermittler-Duo und eben auch der generelle Umgang mit einem Thriller ist anders als erwartet. Ich möchte auf jeden Fall noch Band 1 lesen und bin gespannt, was da noch so kommen wird.
Wer also mal einen ruhigen Thriller lesen mag, dem möchte ich diese Buch empfehlen.