Nele Neuhaus - spitzenmäßig spannend

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lillibaer Avatar

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Als Fan von Nele Neuhaus hatte ich mich tierisch gefreut, das Buch gewonnen zu haben und habe sofort nach der Zustellung angefangen zu lesen. Es ist wieder ein superspannender Volltreffer! Insbesondere, weil das Thema Energie z.Zt. wegen der schlimmen Zustände in Japan absolut aktuell und wichtig ist. Es geht darum, dass die Firma WINDPRO im schönen Taunus (ich wohne auch da) reichlich Windkraft gewinnen möchte. Die Einheimischen stehen der Sache sehr skeptisch gegenüber, insbesondere eine Gruppe von Aktivisten, die dieser Firma Bestechung und Fälschung von Daten vorwirft und auch nachweist, die zur Empfehlung, genau dort den Windpark zu errichten, geführt hat. Auch ist die Zufuhr noch nicht gesichert, da ein Grundstück noch nicht erworben ist und sich der Bauer Hirtreinter querstellt, dessen Kinder aber alle in Geldnot reichlich gerne den Verkauf wünschen. Nicht alles ist wie es scheint, nicht jeder ist der, für den er (sie) sich ausgibt, einige haben so ihre "Leichen im Keller" und fügen sich verschiedenen Fragmente zu einem tobuleten Countdown, der keine Fragen offen lässt, zusammen. Frau Neuhaus ist eine Meisterin darin verschiedene Handlungsstränge zu einem logischen Ganzen zusammenzufügen. Ich fnde es gar nicht verwirrend, dass sie zwischen den Perspektiven der erzählenden Personen ständig springt - wie im wahren Leben: an verschiedenen Stellen passieren bei verschiedenen Menschen verschiedene Aktionen und wenn die Dinge escalieren, dann ist es nicht immer nur ein Detail, sondern sind es mehrere Geschehnisse (und Menschen) zusammen. 

Das Ermittlerteam um Pia Kirchhoff hat sich etwas verändert, es ist um einen sympatischen Charakter reicher geworden. Ihr Chef - Oliver von Bodenstein- ist stark in die Handlung nicht nur ermittlertechnisch eingebunden, verliert er doch sein Herz an eine der verdächtigen Hauptpersonen und sein Vater erbt nach dem Tod von Bauer Hirtreiter das umstrittene Gelände. Realistisch finde ich es auch, dass es kein Happy End gibt - wäre mir zu schnulzig gewesen.

Ich habe alle Bücher von Nele Neuhaus chronologisch gelesen und dachte bei "Schneewittchen muss sterben", oh je sie lässt nach - den Roman fand ich zwar auch immer noch gut, aber nicht so fesselnd wie die 4 vorangegangenen. Aber bei "Wer Wind sät" hat sie wieder richtig klasse einen Bestseller verfasst.

Fazit: Boa ey, freue ich mich wieder auf den nächsten Roman von ihr!