Versteckt im Schloss des Königs

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svettusch Avatar

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Das Cover und auch der Titel dieses Buches haben mich zunächst wahnsinnig neugierig gemacht, hinzu kam, dass es auf vielen Plattformen vorgestellt und gelobt wurde. Letztendlich bleibe ich aber leider enttäuscht zurück.

Inhaltlich geht Florence als Blutbraut in das Schloss des Vampirkönigs, um ihn dort zu töten, denn die Menschen und insbesondere Rebellen sehen in ihm den Grund der menschlichen Unterdrückung. Florence soll ihn verführen, um so nahe genug an ihn ranzukommen, um ihn zu töten. Allerdings zeigt sich schnell, dass Vampirkönig Benedict gar nicht so scheußlich ist, wie gedacht.

Der Anfang, in dem Florence als Blutbraut gewählt wurde, war recht spannend, doch ab ihren Einzug ins Schloss verlor sich für mich die Spannung immer mehr. Es passiert einfach wenig in dem Buch. Florence sitzt viel in ihrem Zimmer, wartet, langweilt sich. Dass sie quasi als Assassine ins Schloss gegangen ist, davon merkt man recht wenig. Sie versucht eigentlich kaum, an Geheimnisse oder Informationen zu kommen. Benedict und sie kommen sich näher und sie hilft ihm sogar bei seiner Arbeit bezüglich Anträgen etc., aber auch hier denkt sie sich zunächst, dass sie gar nicht wirklich Lust auf diese Arbeit hat, ehe ihr dann einfällt, dass sie so vielleicht mehr Einblicke in das Leben und Regieren der Vampire bekommen könnte.

Auch mit Florence selbst als Protagonistin wurde ich folglich wenig warm. Sie hält viele innere Monologe, aber setzt davon wenig in die Tat um. Ich habe auch nicht recht verstanden, warum sie unbedingt mit Benedict schlafen muss und ihn nicht anders töten kann, schließlich ist er ihr beim wiederholten Bluttrinken ebenso nah.

Benedict dagegen war deutlich sympathischer, auch wenn ich ihn mir in der Rolle des Königs eher weniger vorstellen konnte, weil auch hier Einblicke fehlten. Aber seine inneren Kämpfe konnte ich gut nachvollziehen, er war von Grund auf ehrlich, fürsorglich, wenn auch verschlossen. Seine Schwester Lyra steckte voller Energie, sie mochte ich auch sehr gerne.

Ansonsten erfährt man auch wenig über den Weltenaufbau oder wie es zur Regierung durch die Vampire kommen konnte. Das hat mir so sehr gefehlt. 99% des Buches finden im Schloss statt und dazu auch meist in den gleichen Räumen. Auch die Vampire und ihre Eigenschaften werden immer nur mal wieder am Rande erwähnt. Es hätte den Fantasy-Aspekt nicht gebraucht.