Als ich von diesem Buch gehört hatte, dachte ich sofort wie wahrscheinlich viele andere an einen Versuch, den Erfolg von Fourth Wing zu kopieren. Ich lag allerdings sehr falsch, da sich "When the Moon hatched" sehr stark von seinem Genrekollegen unterscheidet. Wo Fourth Wing recht seichte Fantasy war und daher auch sehr einsteigerfreundlich war, ist dieses Buch reinste High Fantasy, weswegen es für manche vielleicht etwas schwer zum reinkommen ist, da man erstmal mit Worldbuilding und vielen verschiedenen komplizierten Namen bombadiert wird. Um das Verstehen trotzdem zu vereinfachen, wurde ein Glossar beigefügt, in dem man die ganzen verschiedenen Aspekte der Welt wie die Kreaturen und verschiedenen Figuren noch einmal nachlesen kann. Der Schreibstil ist auf einem hohen Level gehalten und hat fast schon etwas poetisches, auch wenn vor allem die Hauptfigur gern auch mal Kraftausdrücke verwendet. Wer hier allerdings eine genauso rasante Erzählweise erwartet, wie bei Fourth Wing, der wird eher enttäuscht werden, da dieses Buch vor allem von der Atmosphäre und Stimmung lebt. Der Romance-Teil kommt dabei allerdings nicht zu kurz und erzählt eine sehr berührende Geschichte vom Finden und Verlust der großen Liebe. Man spürt ein dauerhaftes Knistern zwischen den Charakteren und auch wenn es Szenen gibt, in denen die weibliche Hauptfigur dem Loveinterest einen Dolch an die Kehle hält, so ist dies doch keine Enemies to Lovers Geschichte, da der Hass eher einseitiger Natur ist. Auch das Konzept der Drachen ist hier sehr einzigartig, so wie der ganze Aufbau der Welt, da sich zwar auch hier Reiter und Drache verbinden, dies jedoch eher erzwungen wird, da die Menschen die Eier klauen. Wenn ein Drache stirbt, so fliegt er meist zum Himmel hinauf und bildet dort einen der sogenannten Monde. Allgemein ist dieses Buch eine wahnsinnig interessante Herangehensweise an die Drachenfantasy und ich bin gespannt wie es in Band 2 weitergeht.