Ein bewegender Roman über Trauma und Selbstfindung

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Der Schreibstil von Justine Pust ist eindringlich und atmosphärisch. Besonders die einleitende Szene, in der Lina dem bewaffneten Täter gegenübersteht, ist unglaublich fesselnd geschrieben. Die Autorin schafft es, die innere Zerrissenheit und das Trauma ihrer Protagonistin authentisch darzustellen. Durch Perspektivwechsel und Zeitsprünge wird die Spannung konstant aufrechterhalten.

Ein weiterer Pluspunkt ist die emotionale Tiefe der Charaktere. Lina ist eine vielschichtige Figur, deren Entwicklung spürbar und nachvollziehbar ist. Besonders die Dynamik zwischen ihr, Liam und Tom ist feinfühlig gezeichnet. Während Tom als toxische Figur erschreckend realistisch wirkt, bleibt Liam die Stütze, die Lina wieder zu sich selbst zurückführen könnte.

Das Buch behandelt wichtige und schwierige Themen, ohne ins Klischeehafte abzudriften. Besonders die Darstellung von Missbrauch in Beziehungen und die Auswirkungen von Traumata werden sensibel, aber ungeschönt geschildert.