Das Cover zusammen mit dem Farbschnitt ist wirklich schön und sticht direkt ins Auge. Inhaltlich nimmt uns die Autorin mit auf eine intensive Reise, einerseits zu den direkten Geschehnissen rund um den Amoklauf und andererseits weil die Charaktere sechs Jahre später immer noch mit den Folgen zu kämpfen haben. Ganz besonders beeindruckt hat mich, wie eindrucksvoll und tiefgründig die Autorin Sinas Geschichte durch Linas Perspektive erzählt hat. Obwohl Lina so etwas Schreckliches erlebt hat, strahlt sie eine unglaubliche Stärke aus. Sie hat sich Hilfe geholt, sie hat nicht geschwiegen, sie hat sich gewehrt und davor habe ich riesigen Respekt.Das Thema häusliche Gewalt wurde in dem Buch sehr realistisch dargestellt. Denn Gewalt ist nicht nur körperlich, psychische Gewalt kann genauso zerstörerisch sein. Besonders Tom... also den fand ich von Anfang an einfach nur toxisch. Nicht mal wegen dem Klappentext ,sondern weil er sofort durch seine Art und Worte manipulativ rüberkam. Da wurde ich echt wütend und ab der Hälfte war er nur noch nervig. Liam dagegen ist wie ein Ruhepol, trotz seiner eigenen Traumata war er so liebevoll und stark für Lina da. Es hat mich total berührt, dass Lina trotz allem nicht den Glauben an die Liebe verloren hat. Und dass ihre Freundschaften mit den Mädels dadurch sogar noch enger geworden sind, so schön! Für mich ist dieses Buch definitiv etwas Besonderes, es war emotional, wichtig und hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich kann es wirklich nur empfehlen, nicht nur wegen der Geschichte, sondern auch weil es Themen anspricht, über die man viel zu selten offen redet.