Eine sehr einfühlsame Geschichte über Liebe und Freundschaft!

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Die Geschichte von Lola und Felix hat mich mehr berührt als ich es anfangs für möglich gehalten hätte! Zu Beginn hatte ich ein wenig Sorge, dass sich das Buch in eine Richtung entwickeln könnte, die mir nicht ganz so gut gefällt, doch diese Sorge war vollkommen unbegründet und stattdessen hat sich *When the Stars Align zu einem Buch entwickelt, das ich kaum noch aus der Hand legen wollte! Lola ist eine sehr in sich gekehrte Figur, deren Verhalten einem vielleicht auch anfangs etwas übertrieben erscheinen mag, aber gleichzeitig merkt man eben auch, dass hinter ihren ganzen Ängsten so viel mehr steckt und es auch sie ist, die sich am allermeisten wünscht, dass die Situation anders wäre. Trotzdem gelingt es ihr nicht wirklich sich ihrer Realität zu stellen und verschließt sich immer mehr vor der Welt und vor ihren Freund:innen. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich selten so mit einer Figur mitgefühlt habe, wie mit Lola. Obwohl mich ihre Ängste nicht direkt selbst betreffen, waren diese so gut und authentisch gezeichnet, dass es sich trotzdem so angefühlt hat und dadurch hatte ich beim Lesen auch die ganze Zeit ein wirklich großes Verständnis für sie! Erst durch Felix kommt sie immer mehr aus sich selbst heraus, aber auch hier mit viel Vorsicht. Während ich Lola von Seite eins greifen konnte, gelang mir das mit Felix nicht. Auch Lola hatte Schwierigkeiten ihn richtig einzuschätzen, die Art und Weise, wie sie Felix beinahe verschiedene Persönlichkeiten zugeschrieben hat, ist vielleicht etwas drastisch, hat im Grunde aber doch sehr gut gepasst, denn je nach Situation hatte Felix verschiedene Gesichter und genau deshalb war es auch als Leser*in schwierig, sein Verhalten zu verstehen. Trotzdem haben die beiden beinahe von Anfang an eine ganz besondere Verbindung und verstehen sich auf einer Ebene, die kaum Worte bedarf. Insgesamt entwickelt sich die Liebesgeschichte der beiden logischerweise sehr langsam, hier kommen also vor allem Slow-Burn-Fans auf ihre Kosten! Thematisch hat mich *When the Stars Align ganz besonders beeindruckt, denn Lydia Schmölzl geht auf sehr sensible Art und Weise auf Zwangsstörungen ein und zeigt eine Perspektive, die man sonst vermutlich eher selten einnimmt, schon allein deswegen empfand ich die Geschichte von Lola besonders lesenswert. Aber es geht zu einem großen Teil um Freundschaft und Vertrauen, denn genau das ist es, was sich zwischen Lola und Felix zuallererst entwickelt und was Lola hilft über sich hinauszuwachsen. Diese Entwicklung mitzuverfolgen hatte etwas sehr Besonderes. Mir hat besonders gut gefallen, dass der Schwerpunkt auf den Anfängen lag und betont wurde, dass Sympathie und guter Wille allein nicht genug sind, um seine Gewohnheiten zu überwinden. Stattdessen wurde verdeutlicht, dass es ein mühsamer Prozess ist, sich gegen seine Routinen aufzulehnen. All das wird von einem einnehmenden und berührenden Schreibstil begleitet, der er schafft einen völlig für sich einzunehmen!

Fazit


Für mich ein wirklich bewegender Roman, der sich vor allem thematisch abhebt und dadurch besonders überzeugt und zum Nachdenken anregt! Auf ruhige und einfühlsame Weise begleitet man Lola auf ihrem Weg in ein selbstbestimmteres Leben und ich kann euch *When the Stars Align nur ans Herz legen!
Kategorie: Leseempfehlung