Etwas Potenzial verschenkt

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tintenklex Avatar

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Auf "When the stars align" wird man allein schon wegen des wunderschönen Covers aufmerksam und schon nach wenigen Seiten verliebt man sich in den lockeren, humorvollen Schreibstil. Wie die Autorin mit Worten und der Sprache spielt hat mir super gefallen, denn trotz der Leichtigkeit im Ton bringt sie auch perfekt rüber, mit welcher permanenten Anspannung Lola lebt - wie beängstigend und gewaltig selbst die "normalsten" Sachen auf sie wirken können. Ohne zu viel verraten zu wollen: Der Grund für Lolas Zwangsstörung hat mir gut gefallen, denn er zeigt, dass es nichts hollywood-mäßig dramatisches sein muss und somit im Grunde jeden treffen kann. Das schafft Verständnis für diese besondere Situation.
Allerdings hat das Buch meiner Meinung nach auch ein paar Schwächen. Zum Einen wartet man ungefähr bis zum letzten Drittel auf die Handlung (sprich die Liebesgeschichte) die im Klappentext angekündigt wird. Außerdem ging mir Lolas Entwicklung ab diesem Zeitpunkt einfach zu schnell, als dass es noch glaubwürdig hätte sein können.
Die Art, wie ihre Mitbewohnerinnen ihr unter die Arme gegriffen haben - ob sie es nun wussten oder nicht - fand ich super, aber bei der Schwere von Lolas "Krankheit" hätte ich ihr doch einen Therapeuten oder ähnliches an die Seite gestellt, um das Ende nicht ganz so übereilt wirken zu lassen.
Trotzdem ist es eine süße Liebesgeschichte, die die Aufmerksamkeit auf ein Thema lenkt, mit dem viele Leute wohl noch nie wirklich in Berührung gekommen sind.